krebsgesellschaft.de, 28.01.2016

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Zirkulierende Tumorzellen beim inflammatorischen Mammakarzinom

Das inflammatorische Mammakarzinom ist selten und besonders aggressiv, sodass die Überlebenschancen für die Betroffenen ungünstig sind. Bei Patientinnen mit nicht-inflammatorischem Brustkrebs erlaubt die Bestimmung zirkulierender Tumorzellen Aussagen über die Prognose. Nun berichtete eine Arbeitsgruppe in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute Ähnliches für das inflammatorische Karzinom.

In der prospektiven Studie wurden die Blutproben von 63 Patientinnen mit inflammatorischem Mammakarzinom im Stadium III auf zirkulierende Tumorzellen untersucht. Die Frage war, ob die Anwesenheit zirkulierender Tumorzellen nach primärer systemischer Chemotherapie ein Rezidiv vorhersagen könne.

Die Anwesenheit zirkulierender Tumorzellen war nicht mit Tumorcharakteristiken, Lymphknotenbefall oder der kompletten pathologischen Response auf die systemische Therapie assoziiert. Jedoch war die Anwesenheit von einer oder mehr zirkulierenden Tumorzellen nach einem mittleren Follow up von 38 Monaten mit einem kürzeren rezidivfreien Überleben (log-rank p = 0,005; hazard ratio [HR] = 4,22; 95% confidence interval [CI] = 1,67-10,67; Cox p = 0,002) verbunden. Auf das Gesamtüberleben hatte dies keinen Einfluss (log-rank p = 0,54; HR = 1,53; 95% CI = 0,41-5,79; Cox p = 0,53). Alle statistischen Tests waren zweiseitig.

Die Studie konnte Patientinnen mit inflammatorischem Mammakarzinom identifizieren, die im Stadium III nach einer primären Chemotherapie ein erhöhtes Risiko hatten, schneller wieder ein Rezidiv zu entwickeln, so die Zusammenfassung der Autoren.


Quelle:
Hall, C. S. et al.: Circulating Tumor Cells and Recurrence After Primary Systemic Therapy in Stage III Inflammatory Breast Cancer. JNCI J Natl Cancer Inst 2015, 107(11):djv250; doi: 10.1093/jnci/djv250

(kvk)