krebsgesellschaft.de, 03.09.2015

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Vergleich von Therapieregimen beim lokoregional fortgeschrittenen Nasopharyngealkarzinom

Eine die Radiotherapie begleitende Chemotherapie gefolgt von adjuvanter Chemotherapie (CRT-A) ist beim lokoregional fortgeschrittenen Nasopharyngealkarzinom oft die Therapie der Wahl. In einer Metaanalyse wurde die Effizienz alternativer Therapieregime verglichen. Dem Bericht im European Journal of Cancer zufolge scheint die adjuvante Chemotherapie nach Chemoradiotherapie das Überleben nicht verbessern zu können.

Die Analyse umfasste 25 randomisiert kontrollierte Studien mit insgesamt 5.576 Patienten und verglich sieben verschiedene Regime: Radiotherapie (RT), begleitende Chemoradiotherapie (CRT), neoadjuvante Therapie gefolgt von CRT (N-CRT), CRT-A, RT-A, N-RT und N-RT-A. Alle Regime, die eine CRT beinhalteten, erwiesen sich gegenüber RT als signifikant besser. CRT-A verbesserte gegenüber CRT allein das Überleben nicht (0,98; 95% credible regions 0,71-1,34). Für N-CRT ergab sich gegenüber CRT eine Hazard Ratio (HR) von 1,03 (0,69-1,47). Beim direkten Vergleich von CRT-A und N-CRT betrug die HR 0,96 (0,64-1,48).

Begleitende Chemoradiotherapie, begleitende Chemotherapie plus adjuvante Chemotherapie und neoadjuvante Therapie plus begleitende Chemoradiotherapie waren gleichermaßen effizient, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Die adjuvante Chemotherapie nach begleitender Chemoradiotherapie könne in der Gesamtpopulation offenbar keinen zusätzlichen Überlebensvorteil hervorrufen. In weiteren Studien müsse untersucht werden, ob die adjuvante Chemotherapie für einzelne Subgruppen von Patienten vorteilhaft sein kann.

Quelle:
Yan, M. et al.: Chemoradiotherapy regimens for locoregionally advanced nasopharyngeal carcinoma: A Bayesian network meta-analysis. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 1. Juni 2015, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.ejca.2015.04.027

(kvk)

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