krebsgesellschaft.de, 07.08.2014

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Unresektables Chondrosarkom

Die Therapieoptionen bei Patienten mit unresektablem Chondrosarkom aufgrund ungünstiger Tumorlokalisation, großem Tumor oder fortgeschrittener metastasierter Krankheit sind derzeit äußerst beschränkt, weil die Tumoren oft strahlen- und chemotherapieresistent sind. Daher sind die Überlebensaussichten dieser Patientengruppe gering. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer untersuchte die Prognose bei Patienten mit fortgeschrittenem, unresektablem, konventionellem zentralem Chondrosarkom.

Ermittelt wurden die Daten von 171 Patienten, die zwischen 1980 und 2011 in zwei großen europäischen Sarkomzentren (Rizzoli Institut, Bologna, Italien, und Leiden University Medical Center, Leiden, Niederland) behandelt worden waren. Das Gesamtüberleben betrug 48 Prozent nach einem Jahr, 24 Prozent nach zwei Jahren, 12 Prozent nach drei Jahren, sechs Prozent nach vier Jahren und zwei Prozent nach fünf Jahren. Patienten mit unresektablem, lokal fortgeschrittenem Tumor ohne distale Metastasen hatten ein signifikant besseres Überleben als Patienten mit metastasierter Krankheit (p = 0,0014). Systemische Therapie (entweder Doxorubicin-basierte Chemotherapie oder Imatinib und Sirolimus) verbesserte das Überleben im Vergleich zu keiner Therapie signifikant ( p = 0,0487). Bei Patienten mit lokal fortgeschrittener Krankheit ohne Metastasen war die Radiotherapie mit Überlebensvorteilen verbunden (p = 0,0032).

Eine systemische Therapie und die Radiotherapie könnten womöglich das Überleben bei einigen Patienten mit fortgeschrittenem, konventionellem zentralem Chondrosarkom verbessern, so die zurückhaltende Interpretation der Studienautoren. Sie räumten allerdings ein, dass durch die retrospektive Analyse ein Selektionsbias nicht ausgeschlossen werden könne. Es sei dringend erforderlich, neue Therapieoptionen zu entwickeln.

Quelle: 

Van Maldegem, A. M. et al.: Outcome of advanced, unresectable conventional central chondrosarcoma. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 3. Juli 2014, DOI: 10.1002/cncr.28845

(kvk)