krebsgesellschaft.de, 11.06.2012

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Überleben beim Glioblastom

Die Prognose beim Glioblastom beträgt oft nur wenige Monate. Überleben die Patienten jedoch die ersten beiden Jahre nach der Diagnosestellung, nehmen ihre Chancen auf ein längeres Überleben bei dieser Erkrankung zu. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung in der Fachzeitschrift Cancer.

Die Forscher bezogen in ihre Analyse die Daten von 10.022 Patienten mit Glioblastom ein, die zwischen 1998 und 2008 mit Radiotherapie behandelt worden waren. Das mediane Überleben betrug 12,61 Monate. Die Wahrscheinlichkeit, weitere zwei Jahre zu überleben, stieg von 19,8 Prozent bei der Diagnose auf 65,9 Prozent nach fünf Jahren. Die Anzahl der Patienten, die vom Zeitpunkt der Diagnose bzw. sechs, zwölf und 18 Monate nach der Diagnose weitere zwölf Monate überlebten, war unter Patienten, die ihre Diagnose 2005 bis 2008 erhalten hatten, signifikant größer als unter Patienten, bei denen das Glioblastom zwischen 1998 und 2004 diagnostiziert worden war. Unter demographischen und Therapie-bezogenen Faktoren erwies sich lediglich das Lebensalter als assoziiert mit der Sterberate bei der Diagnose bzw. ein und drei Jahre nach Diagnosestellung (jeweils p < 0,0001).

Patienten, die die ersten beiden Jahre nach Diagnosestellung überleben, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit des Überlebens als Patienten mit kürzlich gestellter Diagnose. Dieser Effekt steige mit zunehmender Zeit nach der Diagnose, so die Studienautoren abschließend.
 
 
Quelle:
Johnson, D. R. et al.: Conditional probability of long-term survival in glioblastoma
A population-based analysis. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Mai 2012, DOI: 10.1002/cncr.27590

(kvk)