krebsgesellschaft.de, 13.11.2014

Nachricht

Überleben wahrscheinlicher gemacht

Immer mehr Menschen erkranken in Deutschland an Krebs, aber – und das ist die gute Nachricht – es können auch immer mehr Menschen diese Erkrankung überstehen. Bei den meisten häufigeren Krebsarten haben sich innerhalb des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrhunderts die Überlebensaussichten verbessert. Das berichteten Wissenschaftler nach einem Vergleich der Krebssterblichkeit in Deutschland und den USA in der Fachzeitschrift International Journal of Cancer. Die größten Verbesserungen gab es demnach beim multiplen Myelom.

Die Forscher untersuchten die Überlebensraten für 24 häufige und elf weniger häufige Krebsarten. Der Vergleich der Zeiträume 2002-2004 und 2008-2010 erbrachte für Deutschland bei den meisten Krebsarten Verbesserungen im Fünf-Jahresüberleben. Dabei gab es die größten Verbesserungen beim multiplen Myelom, gefolgt von Non-Hodgkin-Lymphomen, Prostatakrebs und Darmkrebs. Verglichen mit den USA schnitten die Überlebensraten vor allem bei Mundhöhlen- und Rachenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Prostatakrebs schlechter ab. In beiden Ländern hatten ältere Krebspatienten im Allgemeinen schlechtere Überlebenschancen als jüngere.

Nach Ansicht der Studienautoren seien die für Deutschland beobachteten Verbesserungen im Überleben sowohl auf verbesserte Behandlungen (z.B. multiples Myelom) als auch auf die verstärkte Nutzung von Früherkennungsuntersuchungen (z.B. Prostata- und Darmkrebs) zurückzuführen. Weitere Bemühungen seien notwendig, um sowohl die Unterschiede zwischen den Ländern als auch die Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Patienten zu verringern. 

 

Quelle:

Jansen, L. et al.: Recent cancer survival in Germany: An analysis of common and less common cancers. International Journal of Cancer 2014, Onlinevorabveröffentlichung am 7. November 2014, doi: 10.1002/ijc.29316

(kvk)