krebsgesellschaft.de, 16.10.2014

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Überleben beim metastasierten Kolorektalkarzinom

Patienten mit einer inkurablen Malignomerkrankung wünschen oftmals präzise Aussagen zu ihrer Lebenserwartung. Beim Mamma- und Lungenkarzinom können simple Vielfache des Medians des Gesamtüberlebens mit hoher Genauigkeit vorhersagen, zu welchem Zeitpunkt 90%, 75%, 25% und 10% der Patienten noch am Leben sind. Auch beim metastasierten Kolorektalkarzinom kann ein solch einfaches Modell Auskunft über die Prognose geben. Das geht aus einem Bericht in den Annals of Oncology hervor.

Die Forscher stützten sich bei ihrer Analyse auf die Daten aus 46 randomisierten klinischen Phase III-Studien zur Chemotherapie beim metastasierten Kolorektalkarzinom mit insgesamt 29.011 Patienten. Aus 96 Patientenkohorten wurden demographische, Therapie- und Überlebensdaten ermittelt und mit geschätzten Überlebenszeitpunkten, die als 0,25-, 0,5-, Zwei- und Dreifaches des medianen Gesamtüberleben kalkuliert wurden, abgeglichen.

Das mediane Gesamtüberleben betrug 16,8 Monate. Ermittelbar waren 342 Zeitpunkte. Bei 301 von ihnen lag das geschätzte Überleben innerhalb von 0,75 bis 1,33 des aktuellen Überlebens (88% Übereinstimmung). Die größte Abweichung (Übereinstimmung nur bei 76%) gab es beim höchsten Überlebenslevel (90%).

Modelle, die sich mit sogenannten Überlebenszeitpunkten am medianen Gesamtüberleben orientieren, könnten differenzierte Auskunft über die Überlebensaussichten einzelner Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom geben, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

Quelle:

Williams, M. et al.: A simple technique to estimate best and worst case survival in patients with metastatic colo-rectal cancer treated with chemotherapy. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 5. August 2014, doi: 10.1093/annonc/mdu372

(kvk)