krebsgesellschaft.de, 28.07.2011

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Übergewicht und Endometriumkarzinom

Langjähriges Übergewicht und eine starke Gewichtszunahme im Erwachsenenalter sind als Risikofaktoren für das Endometriumkarzinom bekannt. Eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie im International Journal of Cancer deutet an, dass offenbar vor allem die Gewichtszunahme im jungen Erwachsenenalter bedeutsam sein könnte.

Für die Studie wurden 668 Patientinnen mit Endometriumkarzinom und 674 Kontrollpersonen aus der Bevölkerung gewonnen. In Interviews wurden anthropometrische Daten aus jeder Lebensdekade erhoben und zur Häufigkeit des Endometriumkarzinoms in Beziehung gesetzt.

Wie erwartet war ein hoher Body mass index (BMI) mit einem signifikant höheren Risiko für Endometriumkarzinom assoziiert. Frauen, die zum Zeitpunkt der Befragung übergewichtig oder fettleibig waren, hatten im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen angepasste Odds Ratios von 1,54 (95% CI 1,13-2,10) und 4,76 (95% CI 3,50-6,49). Eine ähnliche Assoziation ergab sich bezüglich des BMI innerhalb jeder Lebensdekade des Erwachsenenalters. Frauen, die zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr übergewichtig waren (BMI ≥ 25) und das Übergewicht lebenslang behielten, hatten ein signifikant höheres Krebsrisiko als Frauen, die erst zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr übergewichtig wurden. Frauen, die mit Anfang 20 um mindestens 35 Prozent ihres Körpergewichts zunahmen, erkrankten zehn Jahre früher an einem Endometriumkarzinom als solche, die im frühen Erwachsenenalter nicht an Körpergewicht zugelegt hatten.

Die Untersuchung bestätige die Assoziation zwischen dem Körpergewicht und der Entstehung des Endometriumkarzinoms, so die Zusammenfassung der Studienautoren.


Quelle:
Lu, L. et al.: Long-term overweight and weight gain in early adulthood in association with risk of endometrial cancer. International Journal of Cancer 2011, 129(5):1237-1243

(ks)