krebsgesellschaft.de, 21.11.2011

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Therapie mit Aromataseinhibitor bei frühem Brustkrebs nach der Menopause

Postmenopausale Brustkrebspatientinnen, die eine adjuvante Therapie mit Aromataseinhibitoren erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Frakturen. Zoledronsäure, die die Osteoklastenaktivität hemmt, kann langfristig die Risiken senken und ist dabei offenbar gut verträglich. Das zeigen die Ergebnisse einer Langzeitstudie in der Fachzeitschrift Cancer.

602 postmenopausale Patientinnen mit frühem, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erhielten eine adjuvante Therapie mit Letrozol. Sie wurden auf entweder Upfront-Therapie (n = 301) oder verzögerte Therapie (n = 301) mit 4 mg Zoledronsäure intravenös alle sechs Monate über fünf Jahre randomisiert. Primärer Endpunkt waren Veränderungen in der Knochendichte im Lumbalbereich der Wirbelsäule im 12. Monat. Sekundäre Endpunkte schlossen Veränderungen in der Knochendichte der Lendenwirbelsäule, die Dichte des Hüftknochens und Marker des Knochenstoffwechsels in zwei, drei und fünf Jahren ein, zudem die Inzidenz von Knochenfrakturen innerhalb von drei Jahren sowie die Zeit bis zum Krankheitsrückfall.

Nach 61 Monaten betrug die Differenz der Knochendichte der Lendenwirbelsäule bzw. des Hüftknochens zwischen Upfront- und verzögerter Therapiegruppe 8,9% und 6,7% (p < 0,0001 für beide). Etwa 25% der Patientinnen der verzögerten Gruppe hatten bis dahin Zoledronsäure erhalten. Eine Patientin erlebte eine renale Dysfunktion Grad 4, kein Fall von Osteonekrose des Kiefers wurde registriert. Die Frakturraten (Upfront-Therapie 28 [9,3%], verzögerte Therapie 33 [11%]; p = 0,3803) und die Rückfallraten (Upfront-Therapie 9,8 [95% confidence interval (CI) 6,0-10,3], verzögerte Therapie 10,5 [95% CI 6,6-14,4]; p = 0,6283) unterschieden sich im 61. Monat zwischen den beiden Therapiearmen nicht.

Bei der Behandlung von postmenopausalen Patientinnen mit frühem Mammakarzinom, die fünf Jahre Letrozol erhalten, scheine die Upfront-Therapie mit Zoledronsäure im Vergleich zum verzögerten Therapiebeginn die zu bevorzugende Strategie zu sein, um die Knochendichte zu erhalten, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Die gleichzeitige Anwendung von Letrozol und Zoledronsäure sei auch langfristig offenbar gut verträglich.


Quelle:
Brufsky, A. M. et al.: Final 5-year results of Z-FAST trial. Adjuvant Zoledronic Acid Maintains Bone Mass in Postmenopausal Breast Cancer Patients Receiving Letrozole. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 10. Oktober 2011, DOI: 10.1002/cncr.26313

(ks)