krebsgesellschaft.de, 23.03.2015

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Späte Mortalität nach Malignom im Kindes- und frühen Erwachsenenalter

Maligne Erkrankungen im Kindesalter können heute oftmals wirksam behandelt und geheilt werden. Der Preis dafür sind Komplikationen infolge der Therapien, die mitunter spät auftreten und zum Tod führen können. Eine neue Studie, deren Ergebnisse kürzlich im International Journal of Cancer publiziert wurden, beschäftigte sich mit der Häufigkeit und den Gründen für späte Mortalität nach einer Krebserkrankung im frühen Lebensalter.

In der nationalen bevölkerungsbasierten Studie aus Finnland wurden die Daten von 16.769 Personen ausgewertet, die im Alter von 0 bis 34 Jahren an Krebs erkrankt waren und die Diagnose mindestens fünf Jahre überlebt hatten. Daten von Geschwistern und der Allgemeinbevölkerung dienten als Referenz. Die standardisierte Gesamtmortalität (SMR) der Krebsüberlebenden war im Vergleich 4,6-fach erhöht (95% CI 4,4-4,8). Bei den Ursachen kristallisierten sich vor allem Krebserkrankungen (SMR 12,8; 95% CI 12,3-13,3), Infektionen (4,8; 95% CI 2,9-6,7) und kardiovaskuläre Erkrankungen (1,9; 95% CI 1,7-2,1) heraus.

Die höchste kumulative nicht-krebsbedingte Mortalität ergab sich durch kardiovaskuläre Erkrankungen mit einem stetigen Anstieg über die Zeit. Allerdings hing ihre Höhe mit der Krebslokalisation und dem Alter bei der Diagnose zusammen. Bei Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindesalter ging die kumulative kardiovaskuläre Mortalität im Beobachtungszeitraum nicht zurück. Die Gesamtmortalität und die krebsbedingte Mortalität hingegen nahmen bei Krebs sowohl im Kindes- als auch im jungen Erwachsenenalter tendenziell ab.

Vor allem die Befunde hinsichtlich der anhaltenden nicht-krebsbedingten Mortalität seien bedenkenswert, so die Studienautoren. Sie unterstützten Empfehlungen zu langfristigen Nachkontrollen, bei denen besonderes Augenmerk auf kardiovaskuläre Erkrankungen gelegt werden müsse.

Quelle:
Kero, A. E. et al.: Late mortality among 5-year survivors of early onset cancer: A population-based register study. International Journal of Cancer 2015, 136(7):1655-1664

(kvk)