krebsgesellschaft.de, 10.11.2011

Nachricht

Schwangerschaftsassoziiertes Mammakarzinom

Frauen mit schwangerschaftsassoziiertem Mammakarzinom haben ein höheres Mortalitätsrisiko als Frauen mit einem Mammakarzinom, das unabhängig von einer Schwangerschaft aufgetreten ist. Das zeigen die Ergebnisse einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie aus Schweden in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention.

Untersucht wurden die Daten von 15.721 Schwedinnen, die im Alter zwischen 15 und 44 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhielten. Bei 1.110 (7%) von ihnen stand die Erkrankung im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft und wurde während der Schwangerschaft oder innerhalb von zwei Jahren nach der Entbindung diagnostiziert.

Patientinnen mit schwangerschaftsassoziiertem Mammakarzinom hatten im Vergleich zu Patientinnen gleichen Alters, bei denen die Erkrankung nicht im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft stand, eine höhere Mortalität. Von ihnen starben 46% innerhalb von 15 Jahren nach der Diagnose, unter jenen mit nicht-schwangerschaftsassoziiertem Mammakarzinom 34%. Die Mortalität erreichte ihren Höhepunkt in beiden Gruppen rund zwei Jahre nach der Diagnose, wobei der höchste Peak bei Frauen auftrat, die vier bis sechs Monate nach der Entbindung die Diagnose erhalten hatten (HR = 3,8; 95% CI 2,4-5,9). Die erhöhte Mortalität hielt bei den Patientinnen mit schwangerschaftsassoziiertem Mammakarzinom noch zehn Jahre nach der Diagnose an.

Bei Frauen mit schwangerschaftsassoziiertem Mammakarzinom bestünde insbesondere bei Diagnosestellung kurz nach der Entbindung eine verschlechterte Prognose, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Eine erhöhte Aufmerksamkeit unter Klinikern könne womöglich die Sterblichkeit der Betroffenen senken, etwa indem unnötige Verzögerungen zwischen der Diagnose und dem Beginn der Therapie vermieden würden.
 

Quelle:
Johansson, A. L. V. et al.: Increased Mortality in Women with Breast Cancer Detected during Pregnancy and Different Periods Postpartum. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2011, 20(9):1865–1872

(ks)