krebsgesellschaft.de, 12.05.2014

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Rezidivrisiko bei GIST

Bislang ist wenig darüber bekannt, welche Faktoren die Rezidivierung Gastrointestinaler Stromatumoren (GIST), die adjuvant mit Imatinib behandelt werden, beeinflussen. Eine Rolle spielen offenbar die Lokalisation des Tumors und seine Mitosezahl, wie in einer zusammenfassenden Bewertung zweier randomisierter Studien in der Fachzeitschrift Cancer berichtet wird.

Eine Schlüsselrolle in der Pathogenese von GIST spielen KIT- und PDGFRA-Mutationen: KIT-Mutationen finden sich bei 70 bis 80 Prozent aller GIST-Erkrankungen, PDGFRA-Mutationen bei ca. einem Drittel der Fälle, in denen eine KIT-Mutation fehlt. Besteht ein erhöhtes Rezidivrisiko, wird eine adjuvante Therapie mit Imatinib empfohlen.

Anhand der Datenbank der Skandinavischen Sarkom-Gruppe (SSG) XVIII-Studie, in der 358 Patienten mit Hoch-Risiko-GIST ohne Metastasen auf 400 mg/Tag adjuvantes Imatinib für entweder 12 oder 36 Monate nach der Operation randomisiert worden waren, wurden Risikofaktoren für GIST identifiziert und zwei Scores zur Risikoabschätzung entwickelt. Im Imatinib-Arm der Amerikanischen College of Surgeons Oncology Group Z9001-Studie wurden die Ergebnisse validiert. In dieser Studie waren 359 Patienten mit GIST auf Imatinib und 354 auf Placebo für 12 Monate randomisiert worden.

In der Multivarianzanalyse waren fünf Faktoren unabhängig mit einem ungünstigeren rezidivfreien Überleben assoziiert: eine hohe Tumor-Mitosezahl, Lokalisation außerhalb des Magens, große Tumorgröße, Ruptur und adjuvantes Imatinib für 12 Monate. Ein Risikoscore, der auf allen fünf Faktoren beruhte, hatte einen Konkordanz-Index mit GIST-Rezidiv von 78,9%. Wurde ein einfacherer Score mit den beiden stärksten prädiktiven Faktoren, der Mitosezahl und Tumorlokalisation, angewendet, ergaben sich für die Gruppen mit niedrigstem, mittlerem und höchstem Rezidivrisiko rezidivfreie Fünf-Jahresüberlebensraten von 76,7%, 47,5% und 8,4%. Beide Scores waren in der Validierungskohorte streng mit dem rezidivfreien Überleben assoziiert (p < 0,001 für jeden Vergleich).
Die in der Studie generierten Scores haben sich für die Abschätzung des Rezidivrisikos bei Patienten mit GIST, die adjuvant mit Imatinib behandelt werden, bewährt, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Ein besonders hohes Risiko für ein Rezidiv bestünde bei GIST, die außerhalb des Magens liegen und eine hohe Mitosezahl aufweisen.

Quelle:Joensuu, H. et al.: Risk Factors for Gastrointestinal Stromal Tumor Recurrence in Patients Treated With Adjuvant Imatinib. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 15. April 2014, DOI: 10.1002/cncr.28669
(kvk)