krebsgesellschaft.de, 03.05.2012

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Resektable Lebermetastasen bei Rektumkarzinom

Kommt es nach resektablen Lebermetastasen infolge eines Rektumkarzinoms zum Rezidiv, ist offenbar weniger das Becken betroffen als vielmehr Organe außerhalb davon. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie in der Fachzeitschrift Cancer, die sich mit dem Rezidivrisiko und dem Überleben beschäftigte.

Untersucht wurden die Daten von 185 Patienten mit Rektumkarzinom, die sich zwischen 1990 und 2008 einer vollständigen Resektion des Primärtumors sowie der Lebermetastasen unterzogen hatten. 180 (97%) von ihnen erhielten eine Chemotherapie, 91 (49%) eine Bestrahlung des Beckens vor (n = 65, 71,4%) oder nach (n = 26, 28,6%) der rektalen Resektion. Das Fünf-Jahres-krankheitsspezifische Überleben betrug 51%. 130 (70%) der Patienten erlebten ein Rezidiv: Bei lediglich zehn Prozent war das Becken in Kombination mit anderen Organen betroffen, bei vier Prozent davon ausschließlich das Becken. Das Rezidivmuster korrelierte nicht mit dem Überleben. Die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv im Becken war geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv außerhalb davon (p < 0,001).

Rezidive außerhalb des Beckens seien nach der Resektion von Lebermetastasen infolge eines Rektumkarzinoms offenbar sehr viel häufiger als Rezidive im Becken, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Diese Erkenntnis könne möglicherweise die Planung der Therapie, insbesondere der Strahlentherapie beeinflussen.

 
Quelle:
Butte, J. M. et al.: Patterns of failure in patients with early onset (synchronous) resectable liver metastases from rectal cancer. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 19. April 2012, DOI: 10.1002/cncr.27567

(kvk)