krebsgesellschaft.de, 02.01.2012

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Rektumkarzinom

Die neoadjuvante Chemo-Radiotherapie kann beim Rektumkarzinom zu einer kompletten Rückbildung des Tumors führen, sodass alternative Behandlungsstrategien zur totalen mesorektalen Exzision möglich werden. Die kombinierte Positronen-Emissionstomographie / Computertomographie (PET/CT) könnte bei der Auswahl geeigneter Patienten eine wertvolle Untersuchungsmethode sein. Dieser These ging eine in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlichte Studie nach.

In die Analyse wurden prospektiv 99 Patienten mit klinischem T2 (cT2) bis cT4NxM0-Adenokarzinom des Rektums einbezogen. Sie erhielten eine neoadjuvante Therapie mit einer Strahlendosis von 54 Gray und 5-Fluorouracil-basierten Chemotherapie. Eine PET/CT-Untersuchung wurde vor Beginn sowie sechs und 12 Wochen nach Beendigung dieser Behandlung durchgeführt. Eine klinische Beurteilung fand in der 12. Woche nach Ende der neoadjuvanten Therapie statt. Die PET/CT-Ergebnisse wurden mit klinischen und pathologischen Daten verglichen.

Bei 23 Patienten kam es zur kompletten Tumorrückbildung (16 mit vollständiger klinischer Response, 7 mit vollständiger pathologischer Response). Die PET/CT-Untersuchung in der 12. Woche zeigte bei 18 Patienten eine komplette Response an, bei 81 Patienten eine inkomplette Response. Es gab fünf falsch-negative und zehn falsch-positive PET/CT-Befunde. Die PET/CT war hinsichtlich der Erkennung von Tumorresiduen mit einer Sensitivität von 93%, Spezifität von 53%, einem negativen prädiktiven Wert von 73%, einem positiven prädiktiven Wert von 87% und einer Genauigkeit von 85% verbunden. Die klinische Beurteilung allein ging mit einer Genauigkeit von 91% einher. Durch die PET/CT konnten fehlerhafte Diagnosen der klinischen Beurteilung teilweise korrigiert werden, sodass sich die Genauigkeit auf 96% verbesserte.

Die Beurteilung der Tumorresponse in der 12. Woche nach neoadjuvanter Chemoradiotherapie durch die PET/CT könne eine geeignete zusätzliche Option zur Planung des weiteren therapeutischen Vorgehens sein. So könnten Patienten, bei denen infolge einer kompletten klinischen Tumorrückbildung Therapiestrategien alternativ zur radikalen Resektion möglich sind, mit größerer Sicherheit erkannt werden, so die abschließende Bewertung der Studienautoren.


Quelle:
Perez, R. O. et al.: Accuracy of positron emission tomography/computed tomography and clinical assessment in the detection of complete rectal tumor regression after neoadjuvant chemoradiation. Long-term results of a prospective trial (National Clinical Trial 00254683). Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 15. November 2011, DOI: 10.1002/cncr.26644


(ks)