krebsgesellschaft.de, 02.02.2012

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Radiotherapie beim atypischen teratoiden Rhabdoidtumor

Der atypische teratoide Rhabdoidtumor ist ein seltener Tumor des zentralen Nervensystems. Er tritt vorrangig im Kleinkindalter auf und hat eine schlechte Prognose. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer zeigt, dass vor allem Kinder bis zu drei Jahren in besonderem Maße von einer initialen Radiotherapie profitieren.

144 Patienten mit atypischem teratoidem Rhabdoidtumor aus den Jahren 1973 bis 2008 wurden in der National Cancer Institute’s Surveillance, Epidemiology, and End Results-Datenbank identifiziert. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose lag bei einem Jahr (range 0-67 Jahre). Bei 39 Prozent der Patienten wurde eine totale Resektion des Tumors erreicht, 33 Prozent der Patienten erhielten eine Radiotherapie. Zwischen 1992 und 2008 nahm die Häufigkeit einer Radiotherapie bei Kindern bis zu drei Jahren um das 2,4-Fache zu. Das mediane Überleben betrug 10 Monate.

In der Multivarianzanalyse zeigten sich die metastasierte Krankheit (hazard ratio 2,83; confidence interval CI 1,53-5,23; p = 0,001) und die Strahlentherapie (hazard ratio 0,10; 95% CI 0,01-0,73; p 0,02) als unabhängige Prädiktoren für das Überleben. Die Assoziation zwischen Radiotherapie und Überleben erwies sich als besonders robust, bei Patienten im Alter zwischen 4 und 17 Jahren war sie im Vergleich zu jüngeren Patienten etwas schwächer.

Die Radiotherapie, so das Fazit der Studienautoren, sei beim atypischen teratoiden Rhabdoidtumor mit Überlebensvorteilen verbunden, wobei Kinder bis drei Jahren besonders profitierten. Für diese Patientengruppe seien weitere klinische Studien bezüglich einer initialen Radiotherapie notwendig.
 

Quelle:
Buscariollo, D. L. et al.: Survival outcomes in atypical teratoid rhabdoid tumor for patients undergoing radiotherapy in a Surveillance, Epidemiology, and End Results analysis. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 27. Dezember 2011, DOI: 10.1002/cncr.27373

(ks)