krebsgesellschaft.de, 08.01.2015

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Prostatakarzinom: Klinisches Stadium cT2c

Das klinische Tumorstadium cT2c beim Prostatakarzinom wird bislang unterschiedlich gewertet. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer kommt anhand des biochemischen Rezidivrisikos nach radikaler Prostatektomie zu dem Schluss, dass es eher mit einem intermediären als mit einem hohen Risiko verhaftet sei.

Die D'Amico grouping und American Urological Association Guidelines stufen cT2c als hohes Risiko ein, während die Klassifikationen des National Comprehensive Cancer Network und der European Urological Association von einem intermediären Risiko ausgehen. In der aktuellen Studie wurden die Daten von 2.759 Männern aus der Datenbank des Shared Equal Access Regional Cancer Hospitals (SEARCH) und 12.900 Männern aus dem Johns Hopkins Hospital (JHH) analysiert, die von 1988 bis 2011 bzw. 1982 bis 2012 erhoben worden waren. Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt: Niedriges Risiko: Prostata-spezifisches Antigen (PSA) < 10 ng/ml, Gleason-Score ≤ 6 und Tumorstadium cT1-T2a; Intermediäres Risiko: PSA = 10-20 ng/ml, Gleason-Score = 7 oder cT2b; Hohes Risiko: PSA > 20 ng/ml, Gleason-Score = 8-10 oder cT3. Patienten mit einem cT2c-Tumor, die sonst kein Kriterium für ein hohes Risiko erfüllten (PSA < 20 ng/ml und Gleason-Score < 8) wurden in eine separate Kategorie cT2c-NOS eingeordnet. Mittels log-rank test und Cox Analyse wurden die Assoziationen zwischen cT2c-NOS, Intermediär- und Hoch-Risiko-Patienten und dem biochemischen Rezidiv ermittelt.

99 Patienten (4%) der SEARCH-Datenbank und 202 Patienten (2%) aus JHH wurden als zur Gruppe cT2c-NOS zugehörig klassifiziert. Die cT2c-NOS-Patienten hatten ein ähnliches hohes Risiko für ein biochemisches Rezidiv wie die Patienten der intermediären Gruppe (SEARCH p = 0,27; JHH p = 0,23), jedoch ein signifikant geringeres Risiko für ein biochemisches Rezidiv als die Patienten der Hoch-Risiko-Gruppe (SEARCH p < 0,001; JHH p < 0,001). Unter Berücksichtigung des Jahres und der Klinik hatten die cT2c-NOS-Patienten eine ähnliche Prognose wie die Patienten der Intermediär-Risiko-Gruppe (SEARCH p = 0,53; JHH p = 0,54) und eine signifikant bessere Prognose als die Hoch-Risiko-Patienten (SEARCH p = 0,003; JHH p < 0,001).

Die Studienergebnisse unterstützten die Annahme, dass das Tumorstadium cT2c beim Prostatakarzinom mit einem intermediären Risiko einhergehe, so die Interpretation der Studienautoren.

(kvk)