krebsgesellschaft.de, 02.02.2015

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Prostatakarzinom

Auch bei Patienten jenseits des 75. Lebensjahres mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom und bei Patienten mit beim Screening diagnostiziertem Hoch-Risiko-Prostatakarzinom lohnt sich offenbar die Zugabe einer Radiotherapie zusätzlich zur Hormondeprivationstherapie. Andernfalls drohe das Risiko für ein schlechteres krebsbedingtes und allgemeines Überleben, so ein Bericht im Journal of Clinical Oncology.

Die Forschergruppe führte Effizienzstudien von Hormondeprivationstherapie und Strahlentherapie versus Hormondeprivationstherapie allein mit drei Gruppen von Patienten durch, die ihre Diagnose zwischen 1995 und 2007 erhalten hatten und bis 2009 in der SEER-Medicare-Datenbank beobachtet worden waren: eine Kohorte von Männern im Alter von 65 bis 75 Jahren aus randomisierten Studien (RCT), eine Kohorte älterer Patienten jenseits der 75 Jahre mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom und eine Kohorte mit Patienten, die mindestens 65 Jahre alt waren und deren Hoch-Risiko-Tumor beim Screening entdeckt worden war. 

In der RCT-Kohorte war die Kombination aus Hormondeprivationstherapie und Strahlentherapie mit einer gegenüber der alleinigen Hormondeprivationstherapie verringerten krebsspezifischen und allgemeinen Mortalität verbunden (fallspezifische Mortalität Score–adjusted hazard ratio [HR] 0,43; 95% CI 0,37-0,49; allgemeine Mortalität Score–adjusted HR 0,63; 95% CI 0,59-0,67). Auch in den anderen beiden Kohorten erwies sich die zusätzliche Strahlentherapie als vorteilhaft für das Überleben. 

Auch außerhalb randomisierter klinischer Studien profitierten Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom offenbar von einer Kombination der Hormondeprivationstherapie mit Strahlentherapie, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Dies gelte auch für ältere Patienten.

 

Quelle:
Bekelman, J. E. et al.: Effectiveness of Androgen-Deprivation Therapy and Radiotherapy for Older Men With Locally Advanced Prostate Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 5. Januar 2015, doi: 10.1200/JCO.2014.57.2743

 

(kvk)