krebsgesellschaft.de, 02.06.2014

Nachricht

Rezidiviertes oder metastasiertes Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich

Die Inzidenz HPV-assoziierter Plattenepithelkarzinome im Kopf-Halsbereich ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Bei rezidivierten oder metastasierten Tumoren ist die Infektion mit den humanen Papillomviren ein nicht unbedeutender Prognosefaktor. Dies geht aus den Ergebnissen einer Studie in den Annals of Oncology hervor.

Ermittelt wurde der Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und der Prognose von rezidivierten oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich anhand der Daten von Patienten, die in zwei klinischen Studien behandelt worden waren: Der klinischen Phase III-Studie E1395 mit einer Therapie mit Cisplatin und 5-Fluorouracil sowie der Phase II-Studie E3301 mit einer Therapie mit Irinotecan und Docetaxel. In den Tumorproben waren HPV-DNA (n = 64) und der p16-Status (n = 65) untersucht worden.

Elf Tumoren (17%) erwiesen sich als HPV-positiv und zwölf (18%) als p16-positiv, während 52 (80%) sowohl HPV-negativ als auch p16-negativ waren. Die objektiven Ansprechraten betrugen 55% bei den HPV-positiven Tumoren und 19% bei den HPV-negativen (p = 0,022) sowie 50% bei den p16-positiven Tumoren und 19% bei den p16-negativen (p = 0,057). Das mediane Überleben lag bei 12,9 vs. 6,7 Monaten für HPV-positive vs. HPV-negative Patienten (p = 0,014) sowie 11,9 vs. 6,7 Monaten für p16-positive vs. p16-negative Patienten (p = 0,027). HPV-positive Patienten hatten bessere Überlebensaussichten als HPV-negative (HR für Überleben 2,69; p = 0,048), ebendies galt für p16-positive Patienten im Vergleich zu p16-negativen (HR für Überleben 2,17; p = 0,10). Ungünstig für das Überleben war ein Körpergewichtsverlust von mindestens fünf Prozent innerhalb von sechs Monaten (p = 0,0021 und 0,023 für HPV-positive und p16-positive Tumoren). 

Eine HPV-Infektion wirke sich bei rezidiviertem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich günstig auf die Prognose aus, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Sie solle als Einflussfaktor in klinischen Studien berücksichtigt werden. 

Quelle:
Argiris, A. et al.: Prognostic significance of human papillomavirus in recurrent or metastatic head and neck cancer: an analysis of Eastern Cooperative Oncology Group trials. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 5. Mai 2014, doi: 10.1093/annonc/mdu167

(kvk)