krebsgesellschaft.de, 03.11.2011

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Kommentar erwünscht: Patientenratgeber zur Früherkennung des Prostatakarzinoms

Die Früherkennung des Prostatakarzinoms mittels Prostata-spezifischem Antigen (PSA) ist nach wie vor umstritten. Studienergebnisse bezüglich des Nutzens der Untersuchung sind widersprüchlich, auch wenn jüngste Daten auf eine langfristige Senkung der Prostatakrebssterblichkeit durch den Test hindeuten. Eine neue Broschüre, die im Rahmen des onkologischen Leitlinienprogramms entwickelt wurde, soll Männer bei ihrer Entscheidung für oder gegen den PSA-Test als Früherkennungsmethode unterstützen. Sie informiert über die aktuellen Erkenntnisse zu Nutzen und Risiken des Früherkennungstests, aber auch über die Krankheit selbst, ihre Folgen und ihre Behandlungsmöglichkeiten. Interessierte und Experten sind eingeladen, die jetzt im Internet veröffentlichte erste Fassung des Ratgebers bis zum 24. November 2011 zu kommentieren.

Umstritten ist bislang die Frage der Überdiagnostizierung der Erkrankung. So werden mit dem PSA-Test auch Tumoren diagnostiziert, die – blieben sie unentdeckt - aufgrund ihres langsamen Wachstums und des Lebensalters der Patienten vermutlich nie Beschwerden hervorrufen würden. Die dann eingeleiteten Therapien verursachen unnötige Kosten und schränken die Lebensqualität der Betroffenen ein.

Grundlage der neuen Broschüre „Früherkennung von Prostatakrebs“, die in Zusammenarbeit von Ärzten und Patientenvertretern erstellt wurde, ist die aktuelle „Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zu Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms“. In dem Ratgeber erfahren Männer auch, wie die Früherkennungsuntersuchung abläuft, sofern sie sich dafür entscheiden. Eine eindeutige Empfehlung für oder gegen den PSA-Test als Früherkennungsmethode kann der Ratgeber aufgrund der widersprüchlichen Datenlage ebenso wenig geben wie die aktuelle Leitlinie für Ärzte.

Die Betreuung der Broschüre erfolgt durch das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin. Kommentare und Vorschläge von Lesern für Änderungen werden von der Redaktion gesichtet und nach Abstimmung in der Endfassung gegebenenfalls berücksichtigt.


Quelle:
Pressemitteilung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin vom 26. Oktober 2011
http://www.aezq.de/aezq/service/nachricht/news2011-10-26

 (ks)