krebsgesellschaft.de, 14.11.2011

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Orales und oropharyngeales Plattenepithelkarzinom

Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer untersuchte den möglichen Einfluss der Expression von B-cell–specific Moloney murine leukemia virus integration site 1 (Bmi-1) und p16 auf das Rückfallrisiko und das Überleben bei Patienten mit oralem oder oropharyngealem Plattenepithelkarzinom (OSCC).

Bestimmt wurden die Expressionsniveaus von Bmi-1 and p16 in Gewebeproben von 252 Patienten mit oralem oder oropharyngealem Plattenepithelkarzinom. Die Tumoren befanden sich in der überwiegenden Zahl der Fälle im Oropharynx (61,1%). Patienten mit OSCC und hoher Bmi-1-Expression hatten eine schlechtere Prognose als Patienten mit niedriger und moderater Bmi1-Expression (p = 0,008; hazard ratio [HR] 1,82; 95% confidence interval [CI] 1,167-2,838). Diese Korrelation bestand auch bei atypischer zytoplasmatischer Bmi-1-Expression (p = 0,001; HR 2,164; 95% CI 1,389-3,371) und bei negativer p16-Expression (p < 0,001; HR 0,292; 95% CI 0,178-0,477). Die Kombination beider Marker zeigte eine noch stärkere Korrelation mit dem Gesamtüberleben (p < 0,001; HR 8,485; 95% CI 4,237-16,994).

In der Multivarianzanalyse ergaben sich signifikante Ergebnisse für Patienten mit oropharyngealem Plattenepithelkarzinom, nicht jedoch für Patienten mit Mundhöhlentumoren: Die Tumor-Klassifikation (p = 0,011; HR 1,838; 95%CI 1,146-2,947) und die Kombination der Marker (p < 0,001; HR 6,254; 95% CI 2,869-13,635) korrelierten mit dem Gesamtüberleben und dem krankheitsspezifischen Überleben (Tumor-Klassifikation: p = 0,002; HR 2,807; 95% CI 1,477-5,334; Kombination der Marker: p = 0,002; HR 5,386; 95% CI 1,850-15,679). Die Kombination hoher Bmi1-Expression und fehlender p16-Expression korrelierte zudem mit dem rezidivfreien Überleben (p = 0,001; HR 8,943; 95% CI 2,562-31,220).

Die zytoplasmatische Bmi-1-Expression, das Fehlen der p16-Expression und vor allem die Kombination beider Faktoren korrelierten negativ mit dem krankheitsspezifischen und rezidivfreien Überleben bei Patienten mit oropharyngealem Plattenepithelkarzinom, so die Zusammenfassung der Studienautoren. In Kombination mit anderen Faktoren könnten die Bmi-1- und p16-Expression als prädiktive Marker herangezogen werden, um Patienten zu identifizieren, die eine aggressivere Therapie und ein intensiveres Follow-Up benötigten.
 

Quelle:
Huber, G. F. et al.: Expression patterns of Bmi-1 and p16 significantly correlate with overall, disease-specific, and recurrence-free survival in oropharyngeal squamous cell carcinoma. Cancer 2011, 117(20):4659–4670

(ks)