krebsgesellschaft.de, 19.09.2011

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Niedrige Östrogen/Progesteron-Rezeptor-Expression bei HER2-negativem Mammakarzinom

Eine neue Studie untersuchte den Einfluss einer niedrigen Östrogen/Progesteron-Rezeptor-(ER/PR-)Expression von unter 10 Prozent auf das Überleben bei HER2-negativem Mammakarzinom. Die Ergebnisse der retrospektiven Analyse erschienen kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer.

1.257 Brustkrebspatientinnen wurden bezüglich der ER/PR-Ausprägung in drei Gruppen unterteilt: ER/PR < 1% (Gruppe A; n = 897; 71,4%), ER/PR 1-5% (Gruppe B; n = 241; 19,2%) und ER/PR 6-10% (Gruppe C; n = 119; 9,4%). Nach einem medianen Follow-up von 40 Monaten gab es zwischen den Gruppen keine Unterschiede im Drei-Jahres-rezidivfreien Überleben (64%, 67%, 77%; p = 0,34) und Gesamtüberleben (79%, 81%, 88%; p = 0,33). Die ER/PR-Ausprägung war kein unabhängiger Prädiktor für das rezidivfreie Überleben (hazard ratio [HR] 1,10; 95% confidence interval [CI] 0,86-1,39; p = 0,46 für Gruppe B und HR 0,96; 95% CI 0,66-1,38; p = 0,81 für Gruppe C im Vergleich zu Gruppe A) und das Gesamtüberleben (HR 1,11; 95% CI 0,84-1,46; p = 0,46 für Gruppe B und HR 0,94; 95% CI 0,63-1,42; p = 0,78 für Gruppe C im Vergleich zu Gruppe A). Eine endokrine Therapie hatte im Vergleich zwischen den Gruppen keinen Einfluss auf die Überlebensprognose (rezidivfreies Überleben: p = 0,10; Gesamtüberleben: p = 0,45).

Eine ER/PR-Expression von 1-5% beeinflusse das Überleben bei HER2-negativem Mammakarzinom nicht, so die Studienautoren in ihrer Zusammenfassung. Hingegen habe sich eine Tendenz für Überlebensvorteile bei einer ER/PR-Ausprägung von 6-10% gezeigt, die weiter untersucht werden müsse. Zudem sei noch nicht eindeutig geklärt, ob eine endokrine Therapie mit einem Nutzen für diese Patientinnengruppe einherginge oder nicht.


Quelle:
Raghav, K. P. S. et al.: Impact of low estrogen/progesterone receptor expression on survival outcomes in breast cancers previously classified as triple negative breast cancers. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 11. August 2011, DOI: 10.1002/cncr.26431

(ks)