krebsgesellschaft.de, 12.11.2014

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Nicht nur aus Leberflecken

Schwarzer Hautkrebs, das maligne Melanom, kann sich aus einem bereits bestehenden Leberfleck, einem sogenannten Nävus, entwickeln oder ganz neu auf der Haut entstehen. Wissenschaftler untersuchten in einer aktuellen Studie, ob dies Auswirkungen auf die Prognose hat. Ihre Antwort in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology lautet: Das Überleben wird davon offenbar nicht beeinflusst.

Die Forscher studierten rückblickend die Daten von 850 Patienten mit malignem Melanom, denen bei der Operation auch der nächstgelegene, sogenannte Sentinellymphknoten („Wächterlymphknoten“) entfernt worden war.

Bei etwa drei von 100 Patienten hatte sich der schwarze Hautkrebs aus einem Nävus entwickelt. Diese Tumoren traten eher bei jüngeren Personen auf, betrafen meist den Körperstamm (Rücken, Bauch, Gesäß), breiteten sich oberflächlich aus („oberflächlich spreitendes“) und bildeten nur selten Geschwüre. Einen Einfluss auf die Überlebenschancen gab es jedoch nicht. Auch für den Befall des Sentinellymphknotens spielte es keine Rolle, ob sich der Tumor aus einem Nävus entwickelt hatte oder nicht.

Weniger als ein Drittel aller Fälle von schwarzem Hautkrebs, so die Zusammenfassung der Studienautoren, entstehe offenbar auf dem Boden eines Nävus. Bei der regelmäßigen eigenen Untersuchung der Haut sollte das Augenmerk also nicht nur auf bereits bestehende Leberflecken gerichtet sein, sondern auch auf neu auftauchende Hautveränderungen.

 

Quelle:

Lin, W. M. et al.: Outcome of patients with de novo versus nevus-associated melanoma. Journal of the American Academy of Dermatology, Onlinevorabveröffentlichung am 18. Oktober 2014, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.jaad.2014.09.028

 

Ausführliche Informationen zum malignen Melanom finden Sie hier.

(kvk)