krebsgesellschaft.de, 24.11.2011

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Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom

Auf der Suche nach potenziellen Biomarkern und therapeutischen Angriffspunkten beim Lungenkarzinom identifizierten Wissenschaftler das Epstein-Barr Virus–induzierte Gen 3 (EBI3). Sie berichteten darüber in der Fachzeitschrift Clinical Cancer Research.

Ryohei Nishino und Kollegen führten eine Analyse der Genexpression bei Gewebeproben von 120 Patienten mit Lungenkrebs durch. Dabei selektierten sie das Epstein-Barr Virus–induzierte Gen 3, das ein sekretorisches Glykoprotein enkodiert, als einen möglichen Kandidaten. Sie überprüften die Expressionsniveaus und den prognostischen Wert von EBI3 anhand von 414 Fällen von nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom. Bestimmt wurden zudem mithilfe des ELISA die Serum-EBI3-Spiegel bei 400 Personen im Trainingsset (274 Lungenkarzinompatienten und 126 gesunden Teilnehmer) sowie 173 Personen im Prüfungsset (132 Lungenkarzinompatienten und 41 gesunden Teilnehmer).

Eine hohe EBI3-Expression im Lungenkrebsgewebe war mit einer schlechten Prognose der Erkrankung verbunden (p = 0,0014). Sie erwies sich in der Multivarianzanalyse als unabhängiger prognostischer Faktor (p = 0,0439). Im Trainingsset waren die Serum-EBI3-Spiegel bei den Lungenkarzinompatienten signifikant höher als bei den gesunden Teilnehmern, was im Prüfungsset bestätigt wurde. Darüber hinaus kam es bei einer Senkung der EBI3-Expression durch siRNA zu einer verminderten Proliferation der Krebszellen.

EBI3 könne sich beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom womöglich als Serum- und Gewebemarker ebenso eignen wie als therapeutisches Angriffsziel, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.

 
Quelle:
Nishino, R. et al.: Identification of Epstein-Barr Virus–Induced Gene 3 as a Novel Serum and Tissue Biomarker and a Therapeutic Target for Lung Cancer. Clinical Cancer Research 2011, 17(19):6272-6286

(ks)