krebsgesellschaft.de, 06.11.2014

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Neuroendokrine Tumoren

Die Inzidenz neuroendokriner Tumoren (NET) ist innerhalb von 15 Jahren zwischen 1994 und 2009 deutlich angestiegen. Ein Grund dürfte die bessere Erkennung dieser Tumoren sein, so die Interpretation einer Studie aus Kanada in der Fachzeitschrift Cancer.

In die bevölkerungsbasierte retrospektive Kohortenstudie flossen die Daten von 5619 erwachsenen Patienten mit NET ein. Von 1994 bis 2009 stieg die Inzidenz der neuroendokrinen Tumoren von 2,48 auf 5,86 pro 100.000 pro Jahr. Metastasen fanden sich bei der Erstdiagnose in 20,8 Prozent der Fälle, bei weiteren 38 Prozent der Patienten traten sie später auf. Der Anteil der Fälle mit Metastasen bei der Erstdiagnose sank zwischen 1994 und 2009 von 29 auf 13 Prozent. Die Inzidenz von Metastasen überhaupt veränderte sich trotz des Anstiegs der Inzidenz neuroendokriner Tumoren nicht, sie blieb bei 0,63-0,69 pro 100.000 pro Jahr.

Das Zehn-Jahres-Gesamtüberleben betrug 46,5 Prozent, die rezidivfreie Überlebensrate 64,6 Prozent. Neben der Lokalisation des Primärtumors spielten als unabhängige Prädiktoren eines schlechten Gesamtüberlebens ein fortgeschrittenes Alter des Patienten (p < 0,0001), männliches Geschlecht (p < 0,0001), ein niedriger sozioökonomischer Status (p < 0,0001) und das Leben auf dem Land (p = 0,049) eine Rolle.

Die Studienergebnisse unterstützten nach Ansicht der Autoren die Annahme, dass die gesteigerte Inzidenz neuroendokriner Tumoren auf eine bessere Erkennung der Krankheit zurückzuführen sei.

Quelle:

Hallet, J. et al.: Exploring the rising incidence of neuroendocrine tumors: A population-based analysis of epidemiology, metastatic presentation, and outcomes. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Oktober 2014, DOI: 10.1002/cncr.29099

(kvk)