krebsgesellschaft.de, 11.05.2015

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Mutationsanalyse bei Pankreaskarzinom

Die Analyse zellfreier, im Serum zirkulierender DNA (ctDNA) kann bei Patienten mit Pankreaskarzinom zur Aufdeckung von Mutationen herangezogen werden. Dies erbrachte eine Untersuchung, deren Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlicht wurden.

Die Studiengruppe verglich K-ras-Mutationen in mit Sonografie-gestützter Feinnadelbiopsie gewonnenem Tumorgewebe und in ctDNA bei 75 Patienten mit Pankreaskarzinom. Zudem wurden bei 66 weiteren Patienten K-ras-Mutationen im Serum bestimmt. Die Ergebnisse dieser Analysen wurden zu den Überlebensraten in Beziehung gesetzt.

Mutationen auf G12V, G12D und G12R in Kodon 12 traten bei 28 von 75 Proben (37,3%), 22 von 75 Proben (29,3%) und 6 von 75 Proben (8,0%) auf. Entsprechende Mutationen in ctDNA gab es in 26 von 75 Proben (34,6%), 29 von 75 Proben (38,6%) und 4 von 75 Proben (5,3%). Die Raten an K-ras-Mutationen in Tumorgewebe und ctDNA betrugen 74,7% und 62,6%. Die Konkordanzrate zwischen ihnen betrug 58 von 75 Proben (77,3%). Ob K-ras-Mutationen in der Gewebe-DNA vorhanden waren oder nicht, spielte für das Überleben keine Rolle. Jedoch hatten Patienten mit K-ras-Mutationen in ctDNA kürzere Überlebenszeiten als Patienten ohne diese Mutationen. Dies war in beiden Patientengruppen der Fall (development set p = 0,006; independent validation set p = 0,002). Die Unterschiede in den Überlebenszeiten waren vor allem bei Patienten mit G12V-Mutation groß.

Die Analyse von ctDNA könne ein geeignetes noninvasives Verfahren sein, um bei Patienten mit Pankreaskarzinom Mutationen aufzudecken. Sie könne sowohl bei der Diagnose des Pankreaskarzinoms als auch bei der Vorhersage der Prognose eine Rolle spielen.

 

 

Quelle:
Kinugasa, H. et al.: Detection of K-ras gene mutation by liquid biopsy in patients with pancreatic cancer. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 30. März 2015, DOI: 10.1002/cncr.29364

 

(kvk)