krebsgesellschaft.de, 02.12.2014

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Möglichst lange krankheitsfrei bleiben

Die sogenannte krankheitsfreie Zeit – gemessen vom Tag der Diagnose an – wird bei Krebserkrankungen oft zur Bestimmung der Prognose herangezogen. Bei Eierstockkrebs ist sie allerdings, so beschreiben es Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology, deutlich weniger aussagekräftig als die krankheitsfreie Zeit, die ab dem Tag des ersten vollen Behandlungserfolgs, der sogenannten Remission, bestimmt wird. Je länger dieses konditionale krankheitsfreie Überleben andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Krankheit zu überleben. 

Die Forscher werteten die Daten von Patientinnen aus, die an Krebs der Eierstöcke, Tuben oder des Bauchfells erkrankt waren und bei denen durch die Therapie nach der Diagnose eine Remission erreicht wurde. Je länger die Remission her war und noch kein neuer Krankheitsausbruch vorlag, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, die nächsten drei Jahre ohne Rückfall zu überleben. Bei einem konditionalen Überleben von drei Jahren, lag diese Wahrscheinlichkeit bereits bei 90 Prozent, nach fünf Jahren betrug sie 98 Prozent. Dabei verschwanden anfängliche Unterschiede hinsichtlich solcher Faktoren wie Alter, Tumorstadium und Tumorgewebeeigenschaften – auch Patientinnen mit bereits fortgeschrittenem oder besonders aggressivem Tumor hatten mit zunehmender Zeit eine gute Prognose.

Das krankheitsfreie Überleben ab der ersten Remission sei offenbar gut zur Vorhersage der Prognose bei Eierstockkrebs geeignet, so die Studienautoren. Dies solle bei weiteren Therapieentscheidungen berücksichtigt werden. 

 

Quelle:

Kurta, M. L. et al.: Prognosis and Conditional Disease-Free Survival Among Patients With Ovarian Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 17. November 2014, doi: 10.1200/JCO.2014.55.1713

 

Mehr über Eierstockkrebs erfahren Sie hier.

(kvk)