krebsgesellschaft.de, 27.08.2015

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Metastasierungshäufigkeit beim Prostatakarzinom

In einer australischen Studie wurde die Metastasierung beim Prostatakarzinom untersucht: Ein Fünftel der Patienten hatte nach einem medianen Follow up von 6,8 Jahren distale Metastasen entwickelt. Der Bericht zur Studie erschien in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology.

Die Daten für die Analyse stammten aus dem New South Wales Central Cancer Register und bezogen sich auf 32.643 Männer mit zunächst nicht-metastasiertem Prostatakarzinom, die ihre Diagnose zwischen 1993 und 2002 erhalten hatten. Bei 43,1% war die Krankheit bei Erstdiagnose lokal begrenzt, bei 5,1% lag eine regionale Ausbreitung vor, 51,9% hatten einen Tumor mit unbekanntem Stadium. Nach einem medianen Follow up von 6,8 Jahren hatten 6.708 Patienten (20,6%) distale Metastasen entwickelt. Patienten mit bei Erstdiagnose regional fortgeschrittenem Tumor hatten ebenso ein höheres Metastasierungsrisiko (adjusted HR = 2,65; 95% CI 2,40-2,93) wie Patienten mit unbekanntem Tumorstadium (adjusted HR = 1,70; 95% CI 1,61–1,80). Weiterhin war das Metastasierungsrisiko bei älteren Männern (65-74 Jahre: HR = 1,43; 95% CI 1,33-1,53; > 74 Jahre: HR = 2,73; 95% CI 2,55-2,93) höher. Es wurde zudem vom Wohnort der Patienten beeinflusst.

Beim Prostatakarzinom müsse auch nach langen Zeiträumen noch mit einer Metastasierung gerechnet werden, so die Einschätzung der Studienautoren. Dies sei bei der Betreuung der Patienten zu berücksichtigen.

Quelle:
Luo, Q. et al.: A population-based study of progression to metastatic prostate cancer in Australia. Cancer Epidemiology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Mai 2015, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.canep.2015.04.013

(kvk)

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