krebsgesellschaft.de, 08.08.2011

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Metastasiertes Nierenzellkarzinom

Im Falle eines Nierenzellkarzinoms mit multiplen Metastasen kann eine Metastasektomie lohnen: Das Langzeitüberleben verbessert sich, wenn alle Metastasen entfernt werden, so die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

Ausgewertet wurden die Daten von 887 Patienten, die sich zwischen 1976 und 2006 einer Nephrektomie aufgrund eines Nierenzellkarzinoms unterzogen und multiple Metastasen entwickelt hatten. Bei 125 von ihnen (14%) wurde eine vollständige Metastasektomie vorgenommen. Sie war mit einer signifikanten Verlängerung des medianen krebsspezifischen Überlebens verbunden (4,8 Jahre vs. 1,3 Jahre; p < 0,001). Patienten, bei denen die Metastasen nur in der Lunge vorkamen, hatten ein krebsspezifisches Fünf-Jahresüberleben von 73,6% bei kompletter Metastasenresektion verglichen mit 19% bei fehlender kompletter Metastasenresektion (p < 0,001). Ein Überlebensvorteil durch die Metastasektomie ergab sich auch bei Patienten mit multiplen Metastasen, die nicht nur die Lunge betrafen (krebsspezifisches Fünf-Jahresüberleben 32,5% vs. 12,4%, p < 0,001). In der Multivarianzanalyse zeigte sich bei Fehlen einer kompletten Metastasektomie ein signifikant höheres Sterberisiko am Nierenzellkarzinom (hazard ratio 2,91; 95% CI 2,17-3,90; p < 0,001).

Die vollständige Resektion multipler Metastasen beim Nierenzellkarzinom sei mit einem verbesserten Langzeitüberleben verbunden und solle daher bei geeigneten Patienten immer in Erwägung gezogen werden, so die Zusammenfassung der Studienautoren.


Quelle:
Alt, A. L. et al.: Survival after complete surgical resection of multiple metastases from renal cell carcinoma. Cancer 2011, 117(13):2873-2882

(ks)