krebsgesellschaft.de, 11.02.2016

Nachricht

Metastasiertes Nierenzellkarzinom

Zielgerichtete Therapien gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptor gehören beim metastasierten Nierenzellkarzinom mittlerweile zum Standard. In einer Studie wurde nach Risikofaktoren für eine erhöhte Toxizität dieser Therapie gesucht und ein Modell erstellt, mit dem sich nebenwirkungsbedingte Unterbrechungen vorhersagen lassen. Der Bericht erschien kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer.

Von 936 Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom, die eine Erstlinientherapie gegen VEGF erhielten, mussten 198 (23,8%) die Therapie wegen Nebenwirkungen unterbrechen. Sunitinib war der am häufigsten angewandte VEGF-Blocker (77%), gefolgt von Sorafenib (18,4%). Die mediane Therapiezeit aller Patienten betrug 7,1 Monate, diejenige von Patienten mit Therapieunterbrechung 4,4 Monate. Die häufigsten Nebenwirkungen, die zur Therapieunterbrechung führten, waren Fatigue, Diarrhoe und Mukositis.

In der Multivarianzanalyse erwiesen sich ein Baseline-Alter von mindestens 60 Jahren, eine glomeruläre Filtrationsrate (GFR) von unter 30 ml/min/1,73 m2, eine einzelne Stelle, an der Metastasen gefunden wurden, und ein Na-Wert von weniger als 135 mmol/l als signifikante Prädiktoren für eine nebenwirkungsbedingte Therapieunterbrechung.

Für die Vorhersage nebenwirkungsbedingter Unterbrechungen der Therapie mit VEGF-Blockern beim metastasierten Nierenzellkarzinom wurde ein Risikomodell erstellt, das die Zahl der Risikofaktoren bei jedem Patienten berücksichtigt. Es könne sich nach Ansicht der Studienautoren in der klinischen Praxis bewähren.

Quelle:
Kaymakcalan, M. D. et al.: Risk factors and model for predicting toxicity-related treatment discontinuation in patients with metastatic renal cell carcinoma treated with vascular endothelial growth factor–targeted therapy: Results from the International Metastatic Renal Cell Carcinoma Database Consortium. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 5. November 2015, DOI: 10.1002/cncr.29773

(kvk)