krebsgesellschaft.de, 02.03.2015

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Metastasiertes Kolorektalkarzinom

Beim metastasierten Kolorektalkarzinom ist die Kombination von Bevacizumab mit Fluorouracil-basierter Chemotherapie in der Erstlinientherapie Standard. Kommt es unter dieser Behandlung zur Progression, kann es sich lohnen, den Angiogenesehemmer der Zweitlinientherapie wieder hinzuzufügen, weil sich die Prognose der Patienten dadurch verbessert. Das zeigen die Daten einer Phase III-Studie in der Fachzeitschrift Annals of Oncology.

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der ML18147-Studie, die zu einem ähnlichen Ergebnis kam, wurde die hier vorliegende Studie vorzeitig abgebrochen. Zwischen April 2008 und Mai 2012 waren 185 Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom, die eine Fluoropyramidin-basierte Chemotherapie in der Erstlinientherapie erhalten hatten, auf mFOLFOX-6 oder FOLFIRI mit oder ohne Bevacizumab in der Zweitlinie randomisiert worden.
Bei 43 Prozent der Patienten in der Chemotherapiegruppe dauerte das Bevacizumab-freie Intervall länger als drei Monate, im Bevacizumab-Chemotherapie-Arm war dies bei 50 Prozent der Patienten der Fall. Nach einem medianen Follow-up von 45,3 Monaten betrug das mediane progressionsfreie Überleben fünf Monate im Chemotherapie-Arm und 6,8 Monate im Bevacizumab-Arm (adjustierte HR = 0,70; 95% CI 0,52-0,95; stratified log-rank p = 0,010). In allen Subgruppen zeigte sich ein Vorteil unter der Kombinationsbehandlung. Auch das Gesamtüberleben war im Bevacizumab-Arm signifikant besser (adjustierte HR = 0,77; 95% CI 0,56-1,06; stratified log-rank p = 0,043). Die Responseraten waren mit 17 und 21 Prozent in beiden Gruppen vergleichbar (p = 0,573).

Die Therapie mit Bevacizumab in der Zweitlinie beim metastasierten Kolorektalkarzinom fortzusetzen oder wiederaufzunehmen, bringe den Patienten offenbar Überlebensvorteile, so die Zusammenfassung der Studienautoren. 

Quelle:
Masi, G. et al.: Continuation or reintroduction of bevacizumab beyond progression to first-line therapy in metastatic colorectal cancer: final results of the randomized BEBYP trial. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 18. Januar 2015, doi: 10.1093/annonc/mdv012


(kvk)