krebsgesellschaft.de, 10.05.2012

Nachrícht

Menigiomrisiko durch dentales Röntgen

Ionisierende Strahlung gilt als potenzieller Risikofaktor für die Entwicklung des Meningioms. Nun gibt ein Bericht US-amerikanischer Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Cancer Anlass zur Besorgnis: Häufiges Röntgen der Zähne im Kindes- und Jugendalter steigert offenbar das Risiko für intrakranielle Meningiome.

Die bevölkerungsbasierte Fall-Kontrollstudie schloss 1.433 Patienten mit intrakraniellem Meningiom ein, die ihre Diagnose zwischen dem 20. und 79. Lebensjahr erhalten hatten. Eine Kontrollgruppe mit 1.350 Personen wurde hinsichtlich des Alters, Geschlechts und des Wohnortes gematcht. Alle Teilnehmer wurden befragt, wie häufig bei ihnen in der Vergangenheit ein Röntgenbild der Zähne durchgeführt worden war.

Über die Lebensspanne hinweg hatten die Meningiompatienten zweimal so häufig eine Bissflügel-Röntgenaufnahme erhalten wie die Kontrollpersonen (odds ratio [OR] 2,0; 95% confidence interval [CI] 1,4-2,9). Ein erhöhtes Risiko ergab sich auch für andere Arten der dentalen Röntgenaufnahme. So hatten beispielsweise Personen, bei denen vor dem 10. Lebensjahr eine Panorex-Aufnahme (Ober- und Unterkiefer) durchgeführt worden war, ein 4,9-mal erhöhtes Risiko für ein intrakranielles Meningiom (95% CI 1,8-13,2).

Heutige Röntgenverfahren seien, so die Studienautoren, zweifellos mit einer geringeren Strahlenexposition für die Patienten verbunden als frühere. Dennoch sei auf einen vorsichtigen Umgang mit dieser Untersuchungsform auch im zahnärztlichen Bereich zu achten.


Quelle:
Claus, E. B. et al.: Dental x-rays and risk of meningioma. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 10. April 2012, DOI: 10.1002/cncr.26625

(kvk)