krebsgesellschaft.de, 24.04.2014

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Lymphknotenmetastasierung beim oralen Plattenepithelkarzinom

Die Prognose beim oralen Plattenepithelkarzinom im Stadium N2b und N2c hängt von der Zahl der von Metastasen befallenen Lymphknoten ab. Die Lateralität der metastasierten Lymphknoten am Hals spielt hingegen offenbar keine prognostische Rolle. So zeigen es die Ergebnisse einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

An der internationalen Multicenter-Studie nahmen 3.704 Patienten mit oralem Plattenepithelkarzinom im Stadium N2b oder N2c teil, die sich einer Operation mit kurativer Intention unterzogen. Die Zahl der metastasierten Lymphknoten war im Median signifikant höher bei N2c als bei N2b (p < 0,001). Sie in die Vorhersage für die Prognose einzubeziehen, verbesserte deren Aussagekraft. Zudem ergab sich für Patienten mit sowohl N2b- als auch N2c-Lymphknotenkrankheit basierend auf der Zahl der metastasierten Lymphknoten (≤ 2, 3-4 und ≥ 5) signifikante Heterogenität (p < 0,001). Die Überarbeitung der bisherigen N-Klassifizierung mit einer Kombination von N2b- und N2c-Krankheit auf Basis der Anzahl metastasierter Lymphknoten erlaubte eine exaktere Vorhersage der Prognose. Zusätzlich die Lateralität als Kovariable einzubeziehen (kontralateraler oder bilateraler Halslymphknotenbefall), brachte hingegen keine weiteren Verbesserungen bezüglich der prognostischen Aussagekraft (p = 0,472).

Angesichts ihrer Ergebnisse empfehlen die Studienautoren beim oralen Plattenepithelkarzinom eine Modifizierung des Lymphknoten-Staging-Systems des American Joint Committee on Cancer.


Quelle:
Ebrahimi, A. et al.: The prognosis of N2b and N2c lymph node disease in oral squamous cell carcinoma is determined by the number of metastatic lymph nodes rather than laterality: Evidence to support a revision of the American Joint Committee on Cancer staging system. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 1. April 2014, DOI: 10.1002/cncr.28686

(kvk)