Lokoregional fortgeschrittenes Nasopharyngealkarzinom

Beim lokoregional fortgeschrittenen Nasopharyngealkarzinom verbessert eine die Radiotherapie begleitende Chemotherapie die Überlebensaussichten der Patienten. Das zeigen die Ergebnisse einer Meta-Analyse von 19 Studien mit 4.806 Patienten. Der Bericht erschien in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology.

Das mediane Follow-up betrug 7,7 Jahre (IQR 6,2-11,9). Infolge der zusätzlich zur Radiotherapie durchgeführten Chemotherapie verbesserte sich das Gesamtüberleben (hazard ratio [HR] 0,79; 95% CI 0,73-0,86; p < 0,0001; absoluter Benefit nach fünf Jahren 6,3%; 95% CI 3,5-9,1). Die Interaktion zwischen Therapieeffekt (Benefit durch Chemotherapie) auf das Gesamtüberleben und dem Zeitpunkt der Chemotherapie war signifikant (p = 0,01) mit Vorteilen für die begleitende Chemotherapie mit adjuvanter Chemotherapie (HR 0,65; 0,56-0,76) und die begleitende Chemotherapie ohne adjuvante Chemotherapie (0,80; 0,70-0,93). Keine Vorteile jedoch waren für die alleinige adjuvante Chemotherapie (0,87; 0,68-1,12) und die alleinige Induktionschemotherapie (0,96; 0,80-1,16) erkennbar. Der Zusatznutzen, der sich infolge der begleitenden Chemotherapie ergab, bestand in allen Endpunktanalysen (alle p < 0,0001): progressionsfreies Überleben (HR 0,75; 95% CI 0,69-0,81), lokoregionale Kontrolle (0,73; 0,64-0,83), distale Kontrolle (0,67; 0,59-0,75) und krebsbezogene Mortalität (0,76; 0,69-0,84).

Laut Studienautoren handele es sich bei der Studie um die erste Analyse, die die Effekte begleitender Chemotherapie mit und ohne adjuvante Chemotherapie in distinkten Gruppen untersuchte. Weitere Studien zum Nutzen adjuvanter Chemotherapie nach gleichzeitiger Chemoradiotherapie müssten angestrebt werden.

 

Quelle:
Blanchard, P. et al.: Chemotherapy and radiotherapy in nasopharyngeal carcinoma: an update of the MAC-NPC meta-analysis. The Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 6. Mai 2015, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(15)70126-9

(kvk)