krebsgesellschaft.de, 28.05.2012

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Lebensqualität nach Diagnose Prostatakarzinom

Eine Studie in der Fachzeitschrift Cancer beschäftigte sich mit dem Einfluss einer Prostatakarzinomerkrankung und ihrer Therapie auf die Lebensqualität der Patienten. Konfundierende Effekte von Lebensalter und Komorbiditäten wurden berücksichtigt.

Verglichen wurden die Daten zur Lebensqualität bei 445 Prostatakarzinompatienten, die mindestens 65 Jahre alt waren und ihre Karzinomdiagnose zwischen 1998 und 2003 erhalten hatten, und 2.225 Personen ohne Karzinomerkrankung. Gemessen wurde die Lebensqualität anhand der Medical Outcomes Study Short Form-36 survey und der activities of daily living scale.

Vor der Diagnose Prostatakarzinom war die Lebensqualität in beiden Gruppen vergleichbar. Nach der Diagnose erlebten die Prostatakarzinompatienten im Vergleich zu den Kontrollpersonen vor allem innerhalb der ersten sechs Monate nach der Diagnose signifikante Einschränkungen in physischen, mentalen und sozialen Aspekten ihres Lebens. Ein Jahr nach Diagnosestellung war die Lebensqualität zwischen beiden Gruppen wieder ähnlich. Allerdings hatten Patienten, die eine konservative Behandlung oder eine externe Strahlentherapie erhalten hatten, ein erhöhtes Risiko für eine major Depression.

Die Studie zeige, dass bei älteren Prostatakarzinompatienten die Einschränkungen der Lebensqualität nach der Diagnose zeitabhängig seien, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

 
Quelle:
Reeve, B. B. et al.: Impact of diagnosis and treatment of clinically localized prostate cancer on health-related quality of life for older Americans. A population-based study. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 27. April 2012, DOI: 10.1002/cncr.27578

(kvk)