krebsgesellschaft.de, 15.10.2015

Nachricht

KRAS-Mutationsstatus beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

Bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) eignet sich der KRAS-Mutationsstatus offenbar nicht, um den Erfolg einer Therapie mit Docetaxel oder Erlotinib vorherzusagen. Das ist das Ergebnis der TAILOR-Studie, die in den Annals of Oncology veröffentlicht wurde.

NSCLC-Patienten aus 52 italienischen Krankenhäusern wurden hinsichtlich KRAS- und EGFR-Status genotypisiert. Die EGFR-Wildtyp-Patienten (n = 218) erhielten in der Erstlinientherapie eine platinbasierte Chemotherapie und wurden bei Progress auf Erlotinib oder Docetaxel umgestellt. Primärer Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben in Abhängigkeit vom KRAS-Mutationsstatus.

In 23 Prozent der Fälle lag eine KRAS-Mutation vor. Ob sie vorhanden war oder nicht, hatte allerdings keinen Einfluss auf das progressionsfreie Überleben (PFS) oder das Gesamtüberleben (OS) (Hazard Ratio, HR, PFS = 1,01; 95%CI: 0,71-1,41; p = 0,977; OS = 1,24; 95%CI: 0,87-1,77; p = 0,233], auch der Therapieausgang blieb davon unbeeinflusst (Test zur Interaktion: OS p = 0,965; PFS p = 0,417). Patienten, die auf Docetaxel randomisiert worden waren, hatten unabhängig vom KRAS-Mutationsstatus längere Überlebenszeiten (HR: KRAS-Mutation-positiv 0,81; 95% CI: 0,45-1,47; KRAS-Wildtyp 0,79; 95% CI: 0,57-1,10).

In der TAILOR-Studie hatte der KRAS-Mutationsstatus keinen prädiktiven Wert hinsichtlich der Effizienz einer Therapie mit Docetaxel oder Erlotinib, so die Studienautoren zusammenfassend. Bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC vom EGFR-Wildtyp bleibe Docetaxel in der Zweitlinie unabhängig vom KRAS-Mutationsstatus überlegen.

Quelle:

Rulli, E. et al.: Value of KRAS as prognostic or predictive marker in NSCLC: results from the TAILOR trial. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 24. Juli 2015, doi: 10.1093/annonc/mdv318

(kvk)

Zur Nachrichtenübersichtsseite