krebsgesellschaft.de, 23.07.2015

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Knochensubstanzverlust bei Mammakarzinom

Postmenopausale Brustkrebspatientinnen, die eine Therapie mit Aromataseinhibitoren erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für Knochensubstanzverluste. Unmittelbar nach Therapiebeginn eine prophylaktische Therapie mit Zoledronsäure zu beginnen, kann sich langfristig vorteilhaft auswirken. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

551 postmenopausale Frauen mit Mammakarzinom waren in die Studie eingeschlossen worden. Nach einer vollständigen Tamoxifentherapie begannen sie mit einer täglichen Dosis des Aromataseinhibitors Letrozol und wurden auf entweder upfront (n = 274) oder verzögerte (n = 277) Behandlung mit Zoledronsäure (4 mg i.v. alle sechs Monate) randomisiert. Bei den Patientinnen mit verzögertem Beginn wurde die Zoledronsäuretherapie bei einem Postbaseline-Knochendichte-T-Score von < -2,0 oder bei dem Auftreten einer Fraktur initiiert.

Die Inzidenz einer fünfprozentigen Abnahme der Knochendichte im lumbalen Bereich der Wirbelsäule betrug nach fünf Jahren 10,2% im Upfront-Therapiearm und 41,2% im Arm mit verzögerter Therapie (p < 0,0001). 41 Patientinnen im verzögerten Therapiearm begannen mit einer Zoledronsäuretherapie. Signifikante Unterschiede in den Nebenwirkungen gab es hinsichtlich Grad 1/2 (entsprechend der NCI Common Toxicity Kriterien) erhöhtem Kreatinin und Fieber im Upfront-Therapiearm sowie zerebrovaskulären Ischämien im verzögerten Arm. Osteoporose trat im Upfront-Therapiearm seltener auf (zwei vs. acht kumulative Fälle), der Unterschied war allerdings nicht signifikant. 24 Patientinnen im Upfront-Therapiearm und 25 Patientinnen mit verzögerter Therapie erlitten eine Knochenfraktur.

Eine unmittelbar beginnende prophylaktische Therapie mit Zoledronsäure verhindere bei postmenopausalen Brustkrebspatientinnen Knochensubstanzverluste infolge Letrozoltherapie, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Die beobachteten Unterschiede zwischen sofortiger und verzögerter Therapie hielten auch nach fünf Jahren noch an. Bezüglich der Häufigkeit von Osteoporose oder Frakturen seien allerdings keine statistisch signifikanten Unterschiede zu beobachten.

Quelle:
Wagner-Johnston, N. D. et al.: 5-year follow-up of a randomized controlled trial of immediate versus delayed zoledronic acid for the prevention of bone loss in postmenopausal women with breast cancer starting letrozole after tamoxifen: N03CC (Alliance) trial. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 30. April 2015, DOI: 10.1002/cncr.29327

(kvk)

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