krebsgesellschaft.de, 09.06.2011

Einflussfaktoren für das Überleben

Ipsilaterales Rezidiv beim Mammakarzinom

Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer untersuchte Faktoren, die das Überleben von Mammakarzinom-Patientinnen mit ipsilateralem Rezidiv beeinflussen.

Teilnehmerinnen der Studie waren 6.020 Frauen mit einem Mammakarzinom im Stadium pT1-T2, pN0-1, M0, die zwischen 1989 und 1999 brusterhaltend operiert worden waren. Bei 269 von ihnen kam es zum ipsilateralen Rezidiv. Als Faktoren für ein verringertes Gesamtüberleben kristallisierten sich folgende heraus: ein ipsilaterales Rezidiv innerhalb von maximal 48 Monaten (hazard ratio [HR] 1,87; p = 0,012), eine lymphovaskuläre Invasion (HR 2,46; p < 0,001), ein negativer Östrogenrezeptorstatus (HR 2,08; p = 0,013), ein hoher Tumorgrad beim Rezidiv (HR 1,88; p = 0,013 und enge/positive Ränder nach der Operation des Rezidivs (HR 1,94; p = 0,013). Lag einer dieser Faktoren vor, betrug das Zehn-Jahres-Gesamtüberleben 70,4%, bei zwei Faktoren 35,8% und bei drei und mehr Faktoren 19,9% (p < 0,001).

Als unabhängige Einflussfaktoren für das Überleben nach ipsilateralem Rezidiv hätten sich, so das Fazit der Studienautoren, das Auftreten des Rezidivs innerhalb von maximal 48 Monaten, eine lymphovaskuläre Invasion, ein negativer Östrogenrezeptorstatus, ein hoher Tumorgrad beim Rezidiv und enge/positive Ränder nach der Operation des Rezidivs erwiesen. Die Anwesenheit von zwei oder mehr dieser Faktoren sei mit einem signifikant verschlechtertem Gesamtüberleben verbunden. Bei therapeutischen Entscheidungen bezüglich eines ipsilateralen Rezidivs nach Mammakarzinom könnten die genannten Faktoren herangezogen werden.


Quelle:
Panet-Raymond, V. et al.: Clinicopathologic factors of the recurrent tumor predict outcome in patients with ipsilateral breast tumor recurrence. Cancer 2011, 117(10):2035-2043

(ks)