krebsgesellschaft.de, 26.11.2015

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Inzidenzentwicklung beim Analkarzinom

Die Inzidenzen des analen Plattenepithelkarzinoms (SCC) und squamösen Carcinoma in situ (CIS) sind in den USA innerhalb der letzten Jahrzehnte angestiegen, die des analen Adenokarzinoms (ADC) hingegen nicht. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention hervor.

In der Studie wurden anhand der Daten aus dem Surveillance, Epidemiology and End Results (SEER) Programms die alters-angepassten Inzidenzraten von Analkarzinomfällen der Jahre 2000-2011 ermittelt, wobei die Histologie der Tumoren und ihr Verhalten berücksichtigt wurden. Zudem wurden die Inzidenztrends und jährlichen prozentualen Veränderungen zwischen 1977 und 2011 berechnet und mit denen des Rektumkarzinoms verglichen.

Frauen erkrankten häufiger an einem analen Plattenepithelkarzinom (rate ratio [RR] = 1,45; 95% CI 1,40-1,50), jedoch seltener an einem analen Adenokarzinom (RR = 0,68; 95% CI 0,62-0,74) und squamösen Carcinoma in situ (CIS) (RR = 0,36; 95% CI 0,34-0,38) als Männer. Afroamerikaner hatten niedrigere Inzidenzraten an SCC (RR = 0,82; 95% CI 0,77-0,87) und CIS (RR = 0,90; 95% CI 0,83-0,98), aber höhere Raten an ADC (RR = 1,48; 95%CI 1,29-1,70) als Weiße. Die Inzidenzraten von Analkrebs waren bei Männern und Afroamerikanern unter 40 Jahren insgesamt höher.

Von 1992 bis 2011 stiegen die Raten an analen SCC um 2,9% pro Jahr, die Raten an analen ADC sanken nicht-signifikant, die Raten an CIS stiegen um 14,2% pro Jahr. Die Inzidenzmuster und –trends des SCC waren bei Analkarzinom und Rektumkarzinom ähnlich.

Das anale SCC und CIS wurde im Laufe der Zeit deutlich häufiger – ein Trend, der beim analen ADC nicht zu beobachten war, so die Studienautoren zusammenfassend. Ähnlich verhalte es sich beim Rektumkarzinom. Dies lasse darauf schließen, dass anale SCC und ADC verschiedene Äthiologien haben, jedoch jeweils ähnliche Äthiologien wie rektale SCC und ADC.

Quelle:
Shiels, M. S. et al.: Anal Cancer Incidence in the United States, 1977-2011: Distinct Patterns by Histology and Behavior. Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention, Onlinevorabveröffentlichung am 29. Juli 2015, doi: 10.1158/1055-9965.EPI-15-0044


(kvk)

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