krebsgesellschaft.de, 03.03.2016

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Invasive intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie des Pankreas

Eine adjuvante Therapie kann bei der invasiven intraduktalen papillären muzinösen Neoplasie (IPMN) des Pankreas gegenüber der alleinigen Operation Überlebensvorteile bringen. Das zeigen die Ergebnisse einer kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlichten Studie.

Ausgewertet wurden die Daten von Patienten mit resezierter, invasiver IPMN im Stadium I bis IV sowie Patienten mit konventionellem duktalem Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) aus den Jahren 1998 bis 2010.

Bei den 1.220 Patienten mit invasiver IPMN betrug das mediane Gesamtüberleben 28,9 Monate, die Ein- und Fünf-Jahresüberlebensraten 76% und 17%. 47% der Patienten erhielten eine adjuvante Therapie, die anderen wurden lediglich operiert. Eine alleinige Operation war mit einem schlechteren Gesamtüberleben verbunden als die Operation und adjuvante Therapie (hazard ratio 1,36; 95% confidence interval 1,17-1,58; p = 0,00005). Zudem war die alleinige Operation mit einem American Joint Committee on Cancer (AJCC) TNM Stadium III/IV, einem positiven Lymphknotenstatus, positiven Tumorrändern und einer schlechten Tumordifferenzierung assoziiert (all p ≤ 0,05).

Bei Patienten mit AJCC TNM Stadium II oder III/IV, positivem Lymphknotenstatus, positiven Tumorrändern und schlecht differenzierten Tumoren war die adjuvante Therapie mit einem verbesserten Gesamtüberleben assoziiert. Keine Überlebensvorteile durch die adjuvante Therapie hatten hingegen Patienten mit AJCC TNM Stadium I oder Lymphknoten-negativer Krankheit. Im Vergleich zu Patienten mit PDAC hatten Patienten mit invasiver IPMN ein besseres Risiko-angepasstes Gesamtüberleben (hazard ratio 0,73; 95% confidence interval 0,68-0,78; p < 0,00001).

Die adjuvante Therapie führt, so die Zusammenfassung der Studienautoren, bei Patienten mit invasiver intraduktaler papillärer muzinöser Neoplasie des Pankreas zu einem besseren Gesamtüberleben als die alleinige Operation, insbesondere bei jenen mit einer Erkrankung im höheren Stadium, positivem Lymphknotenstatus, positiven Tumorrändern und schlecht differenziertem Tumor. Umgekehrt profitieren Patienten mit Stadium I-Krankheit oder Lymphknoten-negativem Tumor nicht von der zusätzlichen Therapie.

Quelle:
McMillan, M. T. et al.: The efficacy of adjuvant therapy for pancreatic invasive intraductal papillary mucinous neoplasm (IPMN). Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 20. November 2015, DOI: 10.1002/cncr.29803

(kvk)