krebsgesellschaft.de, 26.09.2011

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Intraoperativer MRT-Einsatz bei Gliomresektion

Der intraoperative Einsatz der Magnetresonanztomografie (MRT) bei der Resektion eines Glioms kann den Erfolg des Eingriffs verbessern. Dies wird durch eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology bestätigt.

An der prospektiven, randomisierten Studie nahmen 58 Erwachsene (18 Jahre und älter) mit einem resektablen Gliom teil. Sie wurden je zur Hälfte auf eine MRT-gestützte Gliom-Resektion oder eine konventionelle Resektion (Kontrollgruppe) randomisiert. Kontrolliert wurden die Analysen der prä- und postoperativen Studiendaten durch einen unabhängigen Neuradiologen. Primärer Endpunkt war die Rate der kompletten Resektion gemessen durch eine frühe postoperative Hochfeld-MRT (1,5 T oder 3,0 T).

In die Analyse gingen die Daten von 24 (83%) der ursprünglich 29 Patienten der intraoperativen MRT-Gruppe und 25 (86%) der ursprünglich 29 Patienten der Kontrollgruppe ein (vier Patienten jeder Gruppe wiesen Metastasen auf, ein Patient der intraoperativen MRT-Gruppe nahm nach der Randomisierung seine Einverständniserklärung zurück). In der intraoperativen MRT-Gruppe gab es häufiger eine komplette Tumorresektion (23 von 24 Patienten (96%) vgl. mit 17 von 25 (68%); p = 0,023). Die postoperative Rate neu aufgetretener neurologischer Defizite unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht (13% in der intraoperativen MRT-Gruppe vs. 8% in der Kontrollgruppe; p = 1,0). Kein Patient der intraoperativen MRT-Gruppe, der einer nachträglichen Resektion von Tumorresiduen zugeführt werden musste, erlitt neurologische Schädigungen. Ein Patient der Kontrollgruppe starb innerhalb von sechs Monaten.

Nach Ansicht der Studienautoren könne der intraoperative Einsatz der MRT die Operation beim Gliom unterstützen. Er helfe, das Ausmaß der Resektion zu optimieren.


Quelle:
Senft, C. et al.: Intraoperative MRI guidance and extent of resection in glioma surgery: a randomised, controlled trial. The Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 27. August 2011, doi:10.1016/S1470-2045(11)70196-6 DOI