krebsgesellschaft.de, 22.01.2015

Nachricht

Initial nicht-resektable Lebermetastasen bei Kolorektalkarzinom

Bei initial nicht-resektablen Lebermetastasen infolge Kolorektalkarzinoms kann es durch eine Chemotherapie gelingen, die Metastasen zu verkleinern und eine Operation zu ermöglichen. Eine Kombination von Bevacizumab mit FOLFOXIRI (5-Fluorouracil/Folsäure, Oxaliplatin, Irinotecan) ist in diesem Setting offenbar effizienter als modifiziertes FOLFOX-6 (5-Fluorouracil/Folsäure, Oxaliplatin). Dies geht aus den Daten einer multinationalen Open-Label-Phase II-Studie in der Fachzeitschrift Annals of Oncology hervor.

Die Studie (OLIVIA) wurde an 16 Zentren in Österreich, Frankreich, Spanien und Großbritannien durchgeführt. Patienten mit unresektablen Lebermetastasen wurden auf Bevacizumab (5 mg/kg) plus mFOLFOX-6 (Oxaliplatin 85 mg/m2, Folsäure 400 mg/m2, 5-Fluorouracil 400 mg/m2 Bolus, anschließend 2400 mg/m2 [46-h Infusion]) oder FOLFOXIRI (Oxaliplatin 85 mg/m2, Irinotecan 165 mg/m2, Folsäure 200 mg/m2, 5-Fluorouracil 3200 mg/m2 [46-h Infusion]) alle zwei Wochen randomisiert. Kriterien für unresektable Metastasen waren: Upfront-R0/1-Resektion aller Läsionen unmöglich; < 30 Prozent Residualvolumen der Leber nach der Resektion; Metastasen im unmittelbaren Kontakt zu großen Blutgefäßen in der Leber. 

Die Gesamt-Resektionsrate betrug bei Bevacizumab-FOLFOXIRI (n = 41) 61 Prozent (95% CI 45-76), bei Bevacizumab-FOLFOX-6 (n = 39) 49 Prozent (32-65) (Differenz 12 Prozent, [11-36]). Die R0-Resektionsraten lagen bei 49 Prozent und 23 Prozent. Die Tumor-Responserate betrug 81 Prozent (65-91) und 62 Prozent (45-77), das mediane progressionsfreie Überleben 18,6 Monate (12,9-22,3) und 11, 5 Monate (9,6-13,6). Die häufigsten Grad 3-5-Nebenwirkungen waren Neutropenie (Bevacizumab-FOLFOXIRI 50%; Bevacizumab-mFOLFOX-6 35%) und Diarrhoe (30% und 14%). 

Bevacizumab-FOLFOXIRI war in dieser Studie bei Patienten mit anfangs unresektablen Lebermetastasen infolge Kolorektalkarzinoms mit einer höheren Response, besseren Resektionsrate und längerem progressionsfreiem Überleben verbunden als Bevacizumab-mFOLFOX-6, so die Studienautoren. Zwar war auch die Rate an Nebenwirkungen höher, diese ließen sich jedoch gut beherrschen. 

 

Quelle:
Gruenberger, T. et al.: Bevacizumab plus mFOLFOX-6 or FOLFOXIRI in patients with initially unresectable liver metastases from colorectal cancer: the OLIVIA multinational randomised phase II trial. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 23. Dezember 2014, doi: 10.1093/annonc/mdu580

 

(kvk)