krebsgesellschaft.de, 17.07.2014

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Infektionsrisiko

Ein zentralvenöser Katheter (ZVK) ist, sofern er lange liegt, bei älteren Krebspatienten ein Infektionsrisiko. Das bestätigen die Ergebnisse einer Studie im Journal of Clinical Oncology.

Bei Krebspatienten ist es nicht unüblich, einen zentralvenösen Zugang lange Zeit liegen zu lassen, um intravenöse Medikamente verabreichen zu können. Wie stark ein solcher Katheter unabhängig von der Chemotherapie das Infektionsrisiko bei älteren Patienten erhöht, war bislang noch unbekannt. In der aktuellen Untersuchung wurden retrospektiv die Daten von Patienten jenseits des 65. Lebensjahres ausgewertet, die zwischen 2005 und 2007 die Diagnose invasives Kolorektalkarzinom, Kopf-Halstumor, Lungenkarzinom, Pankreaskarzinom, Non-Hodgkin-Lymphom oder invasives oder nicht-invasives Mammakarzinom erhalten hatten.

Ein zentraler Venenkatheter erhöhte das Infektionsrisiko der Patienten signifikant, auch nach Anpassung demographischer und krankheitsbedingter Charakteristiken. Bei Patienten mit Pankreaskarzinom war das Infektionsrisiko während des Tragens eines ZVK dreifach erhöht (angepasste Hazard Ratio [AHR] 2,93; 95% CI 2,58-3,33), bei Patienten mit Mammakarzinom sechsfach (AHR 6,19; 95% CI 5,42-7,07).

Bei älteren Krebspatienten führe das dauerhafte Tragen eines zentralvenösen Katheters zu einem erhöhten Risiko für Infektionen, so die Studienautoren zusammenfassend. Bei der Pflege eines ZVK müsse daher besondere Sorgfalt walten.

Quelle: 

Lipitz-Snyderman, A. et al.: Long-Term Central Venous Catheter Use and Risk of Infection in Older Adults With Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 30. Juni 2014, 10.1200/JCO.2013.53.3018 

(kvk)