krebsgesellschaft.de, 05.12.2011

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Hypothyreodismus nach Strahlentherapie

Eine Überblicksstudie beschäftigte sich mit dem Auftreten eines Hypothyreodismus nach Strahlentherapie wegen einer Krebserkrankung und identifizierte verschiedene Risikofaktoren. Der Bericht erschien kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer.

Die Arbeitsgruppe um Ivan Vogelius sichtete publizierte Studien über PubMed und Embase Datenbanken. Als Risikofaktoren für das Auftreten eines Hypothyreodismus nach Strahlentherapie kristallisierten sich folgende Faktoren heraus: weibliches Geschlecht (odds ratio [OR] = 1,6; 95% confidence interval [CI] 1,3-1,9; p < 0,00001), eine Schilddrüsenoperation (OR = 8,3; 95% CI 5,7-12,0; p < 0,00001) sowie andere Operationen am Hals (OR = 1,7; 95% CI = 1,16-2,42; p = 0,006). Angehörige der kaukasischen Rasse hatten ein höheres Risiko als Afroamerikaner (OR = 4,8; 95% CI 2,8-8,5; p < 0,00001). Die Daten zeigten zudem eine Assoziation zwischen einer Lymphangiographie und Hypothyreodismus, hier gab es allerdings vermutlich eine Verzerrung.

Das Risiko für Hypothyreodismus war dosisabhängig mit 50% Risiko bei einer Strahlendosis von 45 Gy, wobei zwischen den verschiedenen Studien beträchtliche Variationen auftraten. Eine Chemotherapie und das Lebensalter hatten in der Analyse keinen Einfluss auf das Risiko für Hypothyreodismus.

Verschiedene Risikofaktoren für das Auftreten eines Hypothyreodismus nach einer Strahlentherapie konnten herausgearbeitet werden, so die Studienautoren in ihrer Zusammenfassung. Die großen Schwankungen in Bezug auf die Abhängigkeit des Risikos von der Strahlendosis zwischen den verschiedenen Studien gingen vermutlich auf die Unterschiede im Follow-Up zurück.


Quelle:
Vogelius, I. R. et al.: Risk factors for radiation-induced hypothyroidism. A literature-based meta-analysis. Cancer 2011, 117(23):5250-5260

 (ks)