krebsgesellschaft.de, 15.08.2011

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HPV-Infektion bei Zervixkarzinom

Eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) gilt als der wichtigste Auslöser für das Zervixkarzinom. Eine neue Studie im International Journal of Cancer zeigt, dass eine persistierende Infektion nach der Radiotherapie bei lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom das Risiko für ein lokales Rezidiv erhöht.

In der Studie wurden die Daten von 156 Patientinnen mit HPV-positivem Zervixkarzinom im Stadium IB bis IVB analysiert, die zwischen Juli 2003 und Dezember 2006 mit einer Radiotherapie behandelt worden waren. Vor und nach Abschluss der Radiotherapie wurden mehrere HPV-DNA-Tests durchgeführt.

Bei 18,6 Prozent der Patientinnen blieb innerhalb von 24 Monaten nach der Radiotherapie eine persistierende HPV-Infektion bestehen. 18 Patientinnen erlebten einen lokalen Rückfall der Krebserkrankung. Von ihnen zeigten 14 Patientinnen (78%) einen positiven HPV-Test in den ersten drei Monaten nach der Radiotherapie.

Ein positiver HPV-Test innerhalb der ersten drei Monate nach Radiotherapie erwies sich als bester Prädiktor für ein lokales Rezidiv. In der Multivarianzanalyse waren der HPV-Status innerhalb der ersten 24 Monate nach Radiotherapie, eine niedrige HP-Virenlast und der histologische Grad des Zervixkarzinoms mit einem signifikant schlechteren rückfallfreien Überleben assoziiert.

Die größte diagnostische Aussagekraft hinsichtlich eines lokalen Rezidivs beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom bestünde für den HPV-Test innerhalb der ersten drei Monate nach abgeschlossener Radiotherapie, so das Fazit der Studienautoren.


Quelle:
Yong Jung Song et al.: Persistent human papillomavirus DNA is associated with local recurrence after radiotherapy of uterine cervical cancer. International Journal of Cancer 2011, 129(4):896-902

(ks)