krebsgesellschaft.de, 19.06.2014

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HPV16/18-bedingtes Zervixkarzinom

Dank der Einführung der Impfung gegen die bedeutendsten Erreger von Zervixkarzinomen, die humanen Papillomviren (HPV) 16 und 18, scheint die Inzidenz der Erkrankung rückläufig. Auf das Überleben hat die Impfung jedoch offenbar keinen Einfluss, wie die Ergebnisse einer neuen Studie im International Journal of Cancer nahelegen. 

Für die Studie wurden die Daten von 370 Patientinnen mit bestätigtem Zervixkarzinom herangezogen. In der Univarianzanalyse waren das FIGO-Stadium, das Alter bei der Diagnose und die Therapie mit einer schlechteren Prognose assoziiert (p < 0,0001). Die 25% Mortalitätszeit betrug in der Nicht-HPV 16/18-Gruppe 615 Tage, in der HPV 16/18-Gruppe 1.307 Tage. Ein unangepasstes Cox-PH-Modell basierend auf HPV 16/18 vs. Nicht-HPV 16/18 ergab eine hazard ratio von 0,669 (0,450-0,995), nach Anpassung an Deprivation, FIGO-Stadium und Altersgruppe 0,609 (0,395-0,941; p = 0,025).

 

Die Ergebnisse zeigten an, dass das mit HPV 16 und/oder 18 assoziierte Zervixkarzinom im Vergleich zu Zervixkarzinomen, die mit anderen HPV-Typen assoziiert sind, keinesfalls mit einem schlechteren, eher sogar mit einem besseren Überleben verbunden sei, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. In der Konsequenz könne die Impfung gegen HPV 16/18 zwar die Inzidenz des Zervixkarzinoms senken, nicht jedoch die Sterblichkeit an der Erkrankung.

 

Quelle: 

Cuschieri, K. et al.: Influence of HPV type on prognosis in patients diagnosed with invasive cervical cancer. International Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 29. April 2014, DOI: 10.1002/ijc.28902

(kvk)