krebsgesellschaft.de, 18.07.2011

Zunahme der Inzidenzen HPV-assoziierter Kopf-Halstumoren in Dänemark beobachtet

HPV-bedingte Kopf-Halstumoren

 Zunahme der Inzidenzen HPV-assoziierter Kopf-Halstumoren in Dänemark beobachtet Die Bedeutung humaner Papillomviren (HPV) für die Entstehung von Kopf-Halstumoren wächst offenbar. In einer neuen Studie im International Journal of Cancer wies eine Arbeitsgruppe für Dänemark einen Anstieg HPV-assoziierter Kopf-Halstumoren innerhalb der letzten dreißig Jahre nach.

Die Forscher analysierten die Inzidenzen von Kopf-Halstumoren unter dänischen Frauen und Männern zwischen 1978 und 2007 aus dem landesweiten Krebsregister. Es kristallisierten sich 26.474 Krebsfälle für diesen Zeitraum heraus. Ein signifikanter Anstieg der Inzidenzraten ergab sich für Tumoren der Mundhöhle (2,2% pro Jahr), der Tonsillen (4,8% pro Jahr), des Oropharynx (3,5% pro Jahr) und des Hypopharynx (4,4% pro Jahr). Ein signifikanter Rückgang hingegen wurde für die Inzidenz von Lippenkrebs bei Männern beobachtet (-5,0% pro Jahr).

Für HPV-assoziierte Tumoren (n = 3.650) zeigte sich ein Anstieg der Inzidenzraten, insbesondere bei Personen unter 60 Jahren. Demgegenüber gingen die Inzidenzraten von nicht HPV-bedingten Kopf-Halstumoren bei Männern zurück und blieben bei Frauen konstant. Im Falle einer HPV-Infektion wurde am häufigsten HPV 16 nachgewiesen.

HPV-Infektionen spielten in Dänemark hinsichtlich der Entstehung von Kopf-Halstumoren offenbar eine wachsende Rolle, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Durch die Einführung der HPV-Impfung könne in Zukunft möglicherweise auch der Entstehung HPV-assoziierter Tumoren im Kopf-Halsbereich effektiv vorgebeugt werden.


Quelle:
Blomberg, M. et al.: Trends in head and neck cancer incidence in Denmark, 1978–2007: Focus on human papillomavirus associated sites. International Journal of Cancer 2011, 129(3):733-741

(ks)