krebsgesellschaft.de, 11.07.2011

Prädiktor für Ansprechen von Trastuzumab sowie progressionsfreies Überleben

Hormonrezeptor-Expression bei HER2-positivem Mammakarzinom

Eine verstärkte Expression von Östrogen- und Progesteronrezeptoren verbessert bei einer Behandlung des fortgeschrittenen HER2-positiven Mammakarzinoms mit einer Kombination aus Trastuzumab und Chemotherapie die Prognose der Patientinnen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift Cancer.

In der Untersuchung wiesen 111 von 227 Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom einen Hormonrezeptor-positiven Tumor auf (49 Prozent). Eine hohe Expression von Östrogenrezeptoren (≥ 30 Prozent der Tumorzellen) war mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für ein Ansprechen des Tumors auf Trastuzumab und Chemotherapie verbunden (multivariate odds ratio 0,422; 95% confidence interval [CI] 0,222-0,803; p = 0,009). Bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Tumor (definiert als ≥ 1 Prozent der Tumorzellen) ging eine Hormontherapie, die zusätzlich zu Trastuzumab nach Abschluss der Chemotherapie durchgeführt wurde, mit einem signifikanten Vorteil bezüglich des progressionsfreien Überlebens einher (hazard ratio 0,521; 95% CI 0,3325-0,836; p = 0,007).

Die Hormonrezeptor-Expression sei bei fortgeschrittenem HER2-positivem Mammakarzinom offenbar ein Prädiktor für das Ansprechen von Trastuzumab in Kombination mit Chemotherapie, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Um den Einsatz von Anti-HER2-Wirkstoffen, Chemotherapie und Hormontherapie bei dieser Gruppe von Patientinnen zu optimieren, seien weitere Untersuchungen notwendig.


Quelle:
Montemurro, F. et al.: Hormone-receptor expression and activity of trastuzumab with chemotherapy in HER2-positive advanced breast cancer patients. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 19. Mai 2011, DOI: 10.1002/cncr.26162

(ks)