krebsgesellschaft.de, 09.01.2012

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Hepatische Metastasen beim gastrointestinalen Stromatumor (GIST)

Bevor Tyrosinkinaseinhibitoren für die Therapie metastasierter hepatischer gastrointestinaler Stromatumoren (GIST) zur Verfügung standen, war die chirurgische Resektion die primäre Therapie. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Cancer zeigt, dass die Kombination von Operation und Tyrosinkinaseinhibitoren der Anwendung beider Therapieformen allein möglicherweise überlegen ist.

Untersucht wurde der Krankheitsverlauf bei 39 Patienten mit metastasiertem GIST, die sich einer Hepatektomie unterzogen. 27 von ihnen erhielten zudem eine postoperative Tyrosinkinaseinhibitortherapie. Nach einem medianen Follow-up von 39,7 Monaten war bei 23 Patienten (59%) ein Rückfall aufgetreten (im Durchschnitt nach 18 Monaten). Die Ein-Jahres-, Zwei-Jahres- und Drei-Jahresüberlebensraten betrugen 96,7%, 76,8% und 67,9%. Das mediane Überleben wurde nach fünf Jahren nicht erreicht. Die Rate schwerer Komplikationen und die Mortalität betrugen 10,2% und 2,5%. Nach Kontrolle konfundierender Faktoren war die postoperative Tyrosinkinaseinhibitortherapie mit einem verbesserten Überleben assoziiert (hazard ratio 0,04; 95% confidence interval 0,01-0,50; p = 0,006), eine extrahepatische Erkrankung hingegen mit einem verschlechterten Überleben (hazard ratio 9,51; 95% confidence interval 1,63-55,7; p = 0,012).

Die Kombination von Operation und postoperativer Tyrosinkinaseinhibitortherapie scheint bei hepatischen Metastasen von GIST gegenüber beiden Therapieformen allein mit Überlebensvorteilen einherzugehen, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.


Quelle:
Turley, R. S. et al.: Hepatic resection for metastatic gastrointestinal stromal tumors in the tyrosine kinase inhibitor era. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 15. November 2011, DOI: 10.1002/cncr.26650

(ks)