krebsgesellschaft.de, 17.05.2012

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Hautkrebsscreening

In Schleswig-Holstein wurde zwischen dem 1. Juli 2003 und dem 30. Juni 2004 ein bevölkerungsbasiertes Hautkrebsscreening etabliert. Insgesamt 360.288 Personen ab dem 20. Lebensjahr nahmen an der Ganzkörperuntersuchung teil. In der Folge ging die Melanom-bezogene Mortalitätsrate anders als in angrenzenden Regionen, in denen kein entsprechendes Screening durchgeführt worden war, zurück. Dies, so die Interpretation der Studienautoren in der Fachzeitschrift Cancer, könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich durch ein Hautkrebsscreening die Sterblichkeit am malignen Melanom senken ließe.

Ausgewertet wurden die Trends hinsichtlich der Melanom-bedingten Mortalitätsrate in Schleswig-Holstein und angrenzenden Gebieten (Dänemark, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg). In Schleswig-Holstein betrug die altersstandardisierte Melanom-Mortalitätsrate vor der Hautkrebsscreening-Periode in den Jahren 1998 bis 1999 1,9 pro 100.000 bei Männern und 1,4 pro 100.000 bei Frauen. Die Melanom-bedingte Mortalität sank um 47% auf 1,0 pro 100.000 Männer und um 49% auf 0,7 pro 100.000 Frauen im Zeitraum 2008/2009. Die jährliche Abnahme der Sterblichkeit in den zehn Jahren nach dem Screening betrug 7,5% (95% confidence interval, −14.0, −0.5) bei Männern und 7.1% (95% confidence interval, −10.5, −2.9) bei Frauen. In den angrenzenden Regionen und im restlichen Deutschland hingegen waren die Mortalitätsraten stabil. Der in Schleswig-Holstein registrierte Rückgang der Sterblichkeit am malignen Melanom unterschied sich von Veränderungen in den anderen Regionen signifikant.

Die vorliegenden Ergebnisse ließen vermuten, dass die Melanom-bezogene Sterblichkeit durch das Hautkrebsscreening gesenkt werden könne, so die Interpretation der Studienautoren. Einen endgültigen Beweis lieferte die Studie allerdings nicht.

 
Quelle:
Katalinic, A. et al.: Does skin cancer screening save lives? An observational study comparing trends in melanoma mortality in regions with and without screening. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 19. April 2012, DOI: 10.1002/cncr.27566

(kvk)