Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich

Eine Keimzellmutation in der 3'UT-Region des KRAS-Gens (3'UTR KRAS; rs61764370, KRAS-Variante: TG/GG) beeinflusst die Prognose und die Resistenz bzw. Empfindlichkeit verschiedener Krebsarten gegen Medikamente. Bei rezidivierten und metastasierten Kopf-Halstumoren eignet sie sich offenbar als prädiktiver Biomarker für eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber platinbasierter Chemotherapie. Das geht aus einem Bericht in den Annals of Oncology hervor.

Es handelte sich um eine retrospektive Studie mit den Daten von 103 Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich (HNSCC), die aus drei abgeschlossenen klinischen Studien stammten. Der KRAS-Genotyp wurde in allen Gewebeproben und acht HNSCC-Zelllinien bestimmt, zusätzlich wurde bei 26 Oropharynxkarzinomen die p16-Expression ermittelt.

Bei 95 der 103 (92%) Tumorproben wurde der KRAS-Varianzstatus bestimmt. Die KRAS-Variante TG/GG kam in 32% (30 von 95) vor. Von den acht HNSCC-Zelllinien wiesen drei die KRAS-Variante TG/GG auf. Zwischen dem KRAS-Varianzstatus und der p16-Expression gab es keine Assoziation (Fisher’s exact test p = 1,0). Patienten mit der KRAS-Variante TG/GG hatten ein schlechteres progressionsfreies Überleben, wenn sie mit Cisplatin behandelt wurden (log-rank p = 0,002). Die Krankheitskontrolle verbesserte sich bei den Patienten mit der KRAS-Variante TG/GG, wenn zur platinbasierten Chemotherapie Cetuximab hinzugefügt wurde (p = 0,04).

Die TG/GG rs61764370 KRAS-Variante sei bei rezidivierten bzw. metastasierten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich potenziell als prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf eine platinbasierte Chemotherapie geeignet, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

Quelle:

Chung, C.H. et al.: A 3'UTR KRAS variant is associated with cisplatin resistance in patients with recurrent and/or metastatic head and neck squamous cell carcinoma. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 31. Juli 2014, doi: 10.1093/annonc/mdu367

(kvk)