krebsgesellschaft.de, 24.08.2015

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Follow up bei gastrointestinalen Stromatumoren

Die Follow up-Strategie beim gastrointestinalen Stromatumor (GIST) nach der Operation sollte im Einzelfall anhand des Risikos für ein Rezidiv ausgerichtet werden. So lautet die Empfehlung einer internationalen Studiengruppe, die verschiedene Follow up-Strategien und Krankheitsverläufe unter die Lupe nahm. Der Bericht zur Studie erschien kürzlich im European Journal of Cancer.

Ca. 60 Prozent der Patienten mit operablem GIST überleben nach der Operation zehn Jahre und mehr. Bei den meisten, so der Bericht, folge der Operation ein klinisches Follow up. Jedoch sei das optimale Vorgehen in der Nachsorge bislang nicht eindeutig definiert, weil prospektive Studien fehlten. Der aktuellen Empfehlung ging ein Studium der bisherigen Evidenzen zum Follow up bei Patienten voraus, die nur operiert worden waren oder adjuvant bzw. neoadjuvant Imatinib erhalten hatten.

Alle effizient in der Nachbeobachtung erwiesen sich Bildgebung vom Abdomen und Becken mittels Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), weil Metastasen in anderen Bereichen nur selten vorkommen. Die Frequenz dieser Untersuchungen solle sich, so die Empfehlung, am Rezidivrisiko ausrichten.

GIST mit sehr niedrigem Risiko könnten durch die Operation sehr oft geheilt werden, sodass die Patienten kein spezielles Follow up benötigten. Für die meisten Patienten mit niedrigem bis mittlerem Rezidivrisiko seien eine jährliche CT vom Abdomen und Becken über fünf Jahre ausreichend. Die Mehrzahl der Patienten mit hohem Risiko würde nach der Operation mit Imatinib über mindestens drei Jahre behandelt. Eine CT oder MRT solle bei diesen Patienten während der adjuvanten Imatinibtherapie alle sechs Monate durchgeführt werden, nach Beendigung der Imatinibtherapie über zwei Jahre in Abständen von drei bis vier Monaten, anschließend bis einschließlich des zehnten Jahres alle sechs bis zwölf Monate. Nach zehn Jahren treten Rezidive nur noch selten auf.

Das Follow up bei Patienten mit GIST nach der Operation solle sich am Rezidivrisiko ausrichten, das wiederum anhand der relevantesten Prognosefaktoren zu bestimmen sei – so die zusammenfassende Empfehlung der Studienautoren.

Quelle:

Joensuu, H. et al.: Follow-up strategies for patients with gastrointestinal stromal tumour treated with or without adjuvant imatinib after surgery. European Journal of Cancer 2015, http://dx.doi.org/10.1016/j.ejca.2015.05.009

(kvk)

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